Ein tierisches Gipfeltreffen

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Egal ob Steinbock, Gams oder Schneehuhn – das Tierreich der Wiener Alpen ist vielfältig. Wo Sie am besten Wildtiere beobachten können, lesen Sie hier.

Wer auf dem Weitwanderweg am Wiener Alpenbogen unterwegs ist, erlebt nicht nur ein sich stetig veränderndes Landschaftsbild, sondern auch das eine oder andere tierische Naturschauspiel. Am besten aufmerksam wandern!

Die Bergwelt am Wiener Alpenbogen gehört den Tieren! So sind die Gipfel der Rax und des Schneebergs das Zuhause zahlreicher Gamsherden, auf den lieblichen Schwaigen grasen Kuhherden auf Wanderpfaden und am Hochplateau der Hohen Wand wiederum klettern Steinböcke zwischen den Felstürmen umher. Manch andere alpine Wildtierart, wie das Schneehuhn, ist wiederum so scheu, dass sie kaum jemand zu Gesicht bekommt. In jedem Fall bitten wir Sie um ein respektvolles Verhalten im Umgang mit den Tieren unserer Naturlandschaft und um die Einhaltung der Outdoor-Regeln!

#1 Kuhreiche Schwaigenlandschaft

Die grünen Almwiesen des Wechselgebirges sind nicht nur für Tages- und Weitwandernde ein beliebtes Ausflugsziel (Etappe 8 des Wiener Alpenbogens führt hier vorbei!), sie sind auch das Weideland zahlreicher Kuhherden. Wie die urtümlichen Viehhütten das kitschige Bergbild abrunden, so passend sind auch die gefleckten Rinderherden auf den saftigen Wiesenrücken platziert. Wenig verwunderlich, dass Wanderwege die Grasplätze der Viehgruppen kreuzen: Grundsätzlich sind Kühe überaus friedfertige Tiere, dennoch ist Vorsicht geboten (vor allem für Hundebesitzer:innen) und mit ausreichendem Respektabstand an den Weidetieren vorbeizugehen! Unsere Tipps bei Begegnungen mit Weidetieren im Almengebiet finden Sie hier.

#2 Grazile Alpenwesen

An sich sind Gämse eher scheue Wesen, wer aber entlang des Wiener Alpenbogens (z. B. Etappe 11 am Weitwanderweg) im Rax-Schneeberggebiet unterwegs ist, wird vermutlich auf die paargehuften Alpentiere treffen. In der hochalpinen Region an der Grenze zur Steiermark finden sich zahlreiche Populationen der ziegenartigen Hornträger. Vor allem an den Südhängen unterhalb der höchsten Gipfel Niederösterreichs posieren sie stolz im frühen Morgen- und späten Abendlicht. Untertags grasen die Herden gerne zwischen Latschensträuchern und genießen ihr friedliches Dasein. Am besten vorausschauend wandern und einen "Blick" auf unsere schönsten Blickplätze werfen!

#3 Steinbockalarm in der Wand

Grundsätzlich lebt der Steinbock im Hochgebirge der Alpen. Rund 75 der Tiere hat es aber in die felsigen Südosthänge der Hohen Wand verschlagen, auf gerade einmal 1.132 m Seehöhe. Der Grund für ihr Dasein: Vor zwanzig Jahren sind drei Exemplare aus dem nahe liegenden Naturpark Hohe Wand ausgebüxt und haben kurzerhand die steilen Felswände zu ihrem neuen Zuhause erklärt. Jahr für Jahr wächst die Kolonie weiter an, sehr zur Begeisterung der Besucher:innen, schließlich sind die vierbeinigen Felskletterer nicht nur schön anzusehen, sondern auch überaus zutraulich. Wer frühmorgens auf der Hochebene unterwegs ist, darf sich also nicht wundern, wenn auf einmal eine ganze Herde der gehörnten Ziegenart vorbeistreift.

#4 Hühner im Schnee

Das Alpenschneehuhn ist im gesamten Alpenraum anzutreffen, in den östlichen Ausläufern des Alpenbogens ist die Art allerdings nur mehr wenig verbreitet. Eine der letzten Brutareale Niederösterreichs befindet sich im Rax-Schneebergmassiv: Während auf der Rax noch mehrere Bestandsreviere ausgemacht werden konnten, geht man von einem einzigen Paar Schneehühner westlich des Klosterwappens am Hochschneeberg (z. B. auf Etappe 14 des Wiener Alpenbogens oder auf der Plateauwanderung) aus. Mit ein wenig Glück und sachtem Vorgehen hat man trotz allem die Möglichkeit auf eine Sichtung der alpinen Vogelart.