72h Winter-Guide für das Waldviertel

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Frisch gefallener Schnee, grüne Nadeln, die durch die weiße Decke lugen und eine Handvoll Sonnenstrahlen. Willkommen im winterlichen Waldviertel.

Jänner 2022 - Winterliche Reisen verbindet man schnell mit Skifahren oder Snowboarden. Aber ist abseits der Pisten etwas los, wenn man mit klassischem Wintersport eher weniger anfangen kann? Im Waldviertel auf jeden Fall, denn hier verbergen sich so manche Erlebnisse, die man gar nicht vermutet hätte.

Ich bin Kat vom Reiseblog Seven&Stories und freue mich, ein paar meiner winterlichen Tipps für ein unvergessliches Wochenende im Waldviertel teilen zu dürfen. Denn wenn das Waldviertel bisher noch nicht auf der Bucketlist stand, dann hoffentlich nach diesem Beitrag. Mehr über die Autorin erfahren.

Langlaufen in Gutenbrunn

An das letzte Mal auf Skiern kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Aber als es darum ging Langlaufen zu gehen, war ich sofort Feuer und Flamme. Zwar stand ich zuvor noch nie auf Langlaufbrettern, aber ausprobieren wollte ich es trotzdem. Langlaufen ist ruhiger als Skifahren und man hat mehr Zeit, sich die Umgebung anzusehen und jedes Stückchen Natur wahrzunehmen. Auch wenn man nicht gerade am Boden sitzt, weil man die eigene Geschwindigkeit unterschätzt hat.

Im Gasthof Marschall-Stuben kann man sich die gesamte Ausrüstung leihen und von dort direkt den Einstieg wagen. Uns erwartete eine, wie es der Wirt so nett beschrieb, jungfräuliche Loipe und wir waren die ersten, die darauf fahren durften. What an honour!

Alpakawanderung im Schnee

Ein Spaziergang durch den frisch gefallenen Schnee zusammen mit den Sonnseitn Alpakas? Yes please! Anders als beim Langlaufen war es nicht meine erste Begegnung mit den flauschigen Tieren – und auch ganz bestimmt nicht die letzte. In diese großen, schwarzen Augen muss man sich einfach verlieben. Ein Blick reicht und man zählt beim Einschlafen nicht mehr Schafe, sondern Alpakas. 

Im Ort Abschlag bei Bad Großpertholz sind die Alpakas bei der Familie Vogler zuhause. Man lässt all den Trubel des Alltags hinter sich, wenn man neben den sanften Wesen durch den Wald stapft. Entschleunigend ist das perfekte Wort, um dieses Erlebnis zu beschreiben. Die Kombination aus Schnee, flauschigem Fell und langsamen Schritten hat etwas Magisches an sich.

Kulinarische Entdeckungsreise

Wer mich auf Instagram verfolgt hat, wird sich gefragt haben: Sind die denn nur am essen? Und die Antwort ist: Ja, es gab einfach so eine große Auswahl und wir haben die Chance genutzt, das Waldviertel auch kulinarisch zu erkunden. Als Vegetarierin mache ich mir auf Reisen immer so meine Gedanken, ob ich vor Ort auch wirklich satt werde. Ich bin auch einfach sehr haglich, um es auf gut Österreichisch zu sagen. Eines sei gesagt: Hungrig habe ich kein einziges Lokal verlassen.

Für das perfekte Wochenende braucht es also auch gutes Essen. Da hat man hier buchstäblich die Qual der Wahl, weil das Angebot an Gasthöfen, Restaurants und Hotels so groß ist. Unsere kulinarischen Highlights habe ich aber trotzdem mitgebracht … 

KOLM – Dieses Restaurant hat uns nicht nur mit dem Essen verzaubert, sondern auch mit dem Interieur. Bei einem Ausblick auf verschneite Wiesen und einer geschmackvollen und hellen Einrichtung kommt man gar nicht umhin sich hier wohlzufühlen. Überrascht wurden wir mit ganz besonderen Grüßen aus der Küche und meine Begleitung hatte dort, ich zitiere: „eines der besten Beef Tartars seit langem“.

Waldschenke Schreiber – Umgeben von Bäumen, nicht weit vom Zentrum in Schrems, liegt die Waldschenke Schreiber. Nicht nur, dass die Wirtin eine der nettesten Personen ist, die ich je kennenlernen durfte und die Gemeinschaft förmlich zu spüren war, das Essen war auch fantastisch. Außerdem gab es hier etwas, was ich so noch nie gesehen habe und mich im Nachhinein frage: Warum machen das nicht alle? Ein Suppen-Buffet mit über 20 verschiedenen Suppen, von herzhaft bis süß. Da macht das Essen gleich noch mehr Spaß, auch wenn wir nur knapp die Hälfte probieren konnten.

Wirtshaus im Demutsgraben – Direkt neben der Straße gelegen, es zu verfehlen wäre also unmöglich, liegt der nächste Punkt unserer kulinarischen Reise. Der Wirt und seine Frau sind sehr bemüht jeden Wunsch zu erfüllen, der den Gästen über die Lippen kommt. Das ich auf der Karte nicht fündig geworden bin, war also nur halb so wild, weil auch dafür schnell eine Lösung parat war. Ich kann jetzt von mir selbst sagen: Ich habe schon einmal Schafskäseknödel gegessen. (Und sie waren guuuuuut!)

Hotel Schwarz Alm – Hier haben wir nicht nur die zweite Nacht unseres Waldviertel-Wochenendes verbracht, sondern auch sehr viel und gut gegessen. Das 4-Sterne-Haus ist auch für Nicht-Hotelgäste offen und bietet Qualität auf höchstem Niveau, mit besonderen Gerichten, die man nicht auf jeder Karte findet. Richtig verliebt habe ich mich aber in das Dessert: hausgemachte Mohnnudeln mit Butter. Noch jetzt denke ich an meinen vollen Teller und vermisse jeden Bissen.

Übernachten im Baumhaus

Zwischen Baumkronen, hoch über dem Boden, schläft es sich besonders gut. Die Baumhaus Lodge Schrems erwartet einen mit Glamping pur. Das prasselnde Feuer im Kamin hält das Baumhaus kuschelig warm und vom Bett aus kann man nicht nur in den Himmel, sondern auch durch die Bäume hindurchschauen. Mit so einem umwerfenden Ausblick bin ich selten aufgewacht. Eines schöner als das andere. Wir verbrachten die Nacht im Haus an der Mauer. Nicht nur die einzelnen Aktivitäten machen eine Reise besonders, sondern auch eine außergewöhnliche Unterkunft.

Führung im Heidenreichsteiner Moor

Dass man jeden Tag etwas Neues lernt, merke ich seit unserer Führung durch den Naturpark Heidenreichsteiner Moor umso mehr. Unsere Naturvermittlerin Angelika hat keine Möglichkeit ausgelassen, uns mit ihrem Wissen zu erstaunen. Meine Kenntnisse zum Thema Moor sind allgemein eher begrenzt, aber mit so vielen spannenden Informationen habe ich trotzdem nicht gerechnet. 

Mein Highlight: der Prügelsteg, der direkt in die Mitte des Moors führt. (Und Angelikas selbstgemachtes Kiefernadelpesto. It’s love!)

Drechseln lernen

Viele Dinge weiß man erst zu schätzen, wenn man die Hintergründe kennt. Wie viel Handwerkskunst und Können in ein Holzstück fließen ist unfassbar. Bei der Drechslerei Reiter durften wir uns mal selbst an die Drechselbank stellen und versuchen, eine Schale anzufertigen. Späne fliegen durch die Luft, feiner Holzstaub klebt auf der Kleidung. Alles für eine selbstgemachte Holzschale aus gedämpften Birnenholz.

Oft sieht man nur das fertige Produkt und nicht, wie viel Arbeit und Zeit wirklich darin steckt. Nach diesem dreistündigen Blick hinter die Kulissen verstehe ich die Qualität von Maßanfertigungen und Handarbeit erst so richtig. 

Spätestens jetzt sollte das Waldviertel ganz oben auf der Bucketlist stehen. Ich war selbst erstaunt, mit was für einer Vielfalt an Erlebnissen dieser Teil Niederösterreichs auftrumpft. Es muss nicht immer der klassische Wintersport sein, auch abseits der Pisten kann man auf Entdeckungstour gehen.

Steckbrief Kathrin Schlager von sevenandstories
Steckbrief Kathrin Schlager von sevenandstories

Hallo, das bin ich ...

Reisebloggerin, Hufflepuff und Chai-Latte-Connaisseuse aus Oberösterreich, mit aktuellem Wohnort Wien. Mit meinen Geschichten und Fotos will ich inspirieren und andere dazu ermutigen, nach draußen zu gehen und die Welt zu erleben. Content Creator mit viel Herz, nie Langeweile und der Tendenz, zu viele Pringles zu essen. Mein Herz gehört der Natur und all ihren Farben, Formen und Lebewesen.  


5 Fragen an Kathrin von sevenandstories
 

#Winterliebe heißt für mich … ... puderzuckerweiße Landschaften und viel Spaß, auch abseits der Piste.
Hätte ich nie gedacht, dass man das in Niederösterreich machen kann Alpaka wandern, im Baumhaus schlafen, die Natur neu entdecken.
Das ist für mich ein MUSS in jedem Winter eine Winterwanderung im Schnee.
Mein Winter-Motivation-Song Ben Platt – River (einfach so ein wunderschöner Song mit ganz zauberhaften Beschreibungen des Winters)
 
Was mein Herz im Winter wärmt warmer Tee, Sonnenuntergänge und Wanderungen mit Aussicht.