Perfektion in Kurvenlage

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Für den ehemaligen Downhill-Profi Boris Tetzlaff sind die Wexl Trails das pure Flow-Erlebnis – egal, ob alleine oder mit der gesamten Familie.

Auf dem 675 m hohen Anninger hat er seine ersten Trails geschaufelt, in den Steilkurven von Schladming hat ihn als Teenager das Wettkampffieber gepackt, später hat er dort unzählige Siege gefeiert: Heute fährt der Vize-Europameister Boris Tetzlaff am liebsten mit der Familie zu den Wexl Trails.

Warum eigentlich Mountainbiken, Boris?

Mountainbiken bedeutet für mich Freiheit. Es mag plakativ klingen, aber im Rausch der Geschwindigkeit kann ich mich völlig verlieren. Da blende ich alles andere um mich herum aus und es geht nur mehr um die Suche nach der perfekten Linie.

Wie findet man die denn?

Radfahren sieht banal aus, in Wirklichkeit ist es aber furchtbar komplex: Weicht man bloß einen Zentimeter von der Ideallinie ab, kann das in Summe einen gewaltigen Zeitverlust bedeuten. Es braucht einfach sehr viel Feingefühl und Erfahrung, um die Strecke richtig zu lesen und letztlich als Erster im Ziel anzukommen.

Was dir in deiner knapp 20 Jahre langen Karriere als Profi nicht nur einmal gelungen ist.

Ich bin mehrfacher österreichischer Meister, zweifacher Vize-Europameister in der Juniorenklasse, meine beste Weltcup-Platzierung war der 16. Platz. Aus sportlicher Sicht sind das alles schöne Errungenschaften. Viel prägender sind aber all die Tage, an denen ich mit meinen Freunden gemeinsam im Sattel gesessen bin – diese Erinnerungen sind unbezahlbar. Und genau darum geht und ging es mir auch während meiner Wettkampfzeit: Dass man eine gute Zeit zusammen hat, sich gegenseitig unterstützt und einfach Spaß an der Sache hat.

Den Spaß hast du trotz Leistungsdruck nie verloren?

Niemals! Wenn ich gemerkt hätte, dass mir Radfahren keine Freude mehr bereiten würde oder wenn ich am Start eines Rennens nicht mehr diesen unbändigen Biss verspürt hätte, wäre ich viel früher vom Wettkampfleben zurückgetreten.

Was war denn der Grund für dein Karriereende?

Die Geburt meine Tochter Lena! Wenn man im Downhill vorne mitfahren will, dann bist du jede Woche von Mittwoch bis Sonntag unterwegs und weg von der Familie. Das wollte ich nicht, also habe ich mich vom Wettkampfsport zurückgezogen. Und wenn ich heute mit meiner Familie oder Freunden am Wochenende auf den Wechsel fahre, dann habe ich fast mehr Spaß auf dem Rad als früher, wo die Zeitnehmung mitgestoppt hat.

Was macht denn die Wexl Trails für dich so besonders?

Der gesamte Berg. Egal ob du Anfänger oder Profi bist – du wirst dort die richtige Strecke finden, das verspreche ich dir! Es gibt in ganz Österreich keine andere Bike-Destination, die so viel Abwechslung liefert. Der Mini-Bikepark für Kinder ist einmalig, die Jump-Line ist wohl die beste, die ich je gefahren bin, und von den Panorama-Trails oben auf den Almen will ich gar nicht reden. Kurzum: Wer Radfahren liebt, wird mit den Wexl Trails eine Beziehung haben wollen.

Was sagt deine Frau dazu?

Die liebt den Wechsel genauso wie ich, da gibt es keine Eifersucht (lacht). Wir können dort oben als Familie einfach eine super Zeit haben: Wenn ich Lena dabei zusehe, wie sie im Mini-Bikepark ihre Runden dreht, dann habe ich eine unglaubliche Freude damit. Die Trails sind einfach so sicher gebaut, dass ich mir weder um sie, noch um meine Frau Sorgen machen muss. Und wenn wir mal keine Lust auf Radfahren haben, dann gehen wir auf den Spielplatz, balancieren im Motorikpark herum oder fahren eine Runde mit der Sommerrodelbahn. So etwas hat es im Raum Niederösterreich früher nicht gegeben, die nächsten Bikeparks waren damals der Semmering oder Schladming.

Wo die Strecken ja eher anspruchsvoll und technisch sind.

Auch am Wechsel gibt es anspruchsvolle Trails, aber daneben eben auch einfache Flow-Strecken, die jeder fahren kann. Es ist das Gesamtprodukt „Wexl Trails“, das den Wechsel für die Region unschlagbar macht.

Das heißt, deine liebsten Trails sind auch am Wechsel zu finden?

Jein. Am liebsten fahre ich selbst dort oben die Jump- oder Downhill-Line, beides erstklassige Trails und wirklich vom Allerfeinsten. Meine Lieblingstrails sind aber dort, wo für mich alles begonnen hat: an meinem Hausberg, dem Anninger. An den Kiental- und Husarentempel-Trail habe ich schon früh mein Herz verloren und denen bleibe ich treu, das wird der Wechsel schon verstehen.