Niederösterreich beeindruckt mit einer breiten Palette an Landschaften. Dementsprechend vielseitig ist auch die Wege-Infrastruktur. Ob Schotterstrecken, Forstwege oder ruhige Asphaltstraßen: Die Voraussetzungen zum Graveln könnten besser nicht sein.
Wenn ein langjähriger und leidenschaftlicher Trailrunner eine neue sportliche Leidenschaft entdeckt, dann muss etwas dran sein. Gerald Demolsky erging es so mit dem Gravelbiken. Bei dieser Art des sportlichen Freizeitradelns geht es darum, die Natur auf abgeschiedenen Routen fahrend zu erleben, auf unterschiedlichen Terrains in die Landschaft einzutauchen und unterwegs Land und Leute kennenzulernen. Weil Gerald seit dem ersten Schwung in den Gravelbike-Sattel Feuer gefangen hat, lotete er die vielversprechendsten Strecken Niederösterreichs aus und bereicherte sie um Tipps von Insidern der lokalen Gravelbikeszene.
Tour #1: Im Ötscherland Natur er-fahren
Auf der Graveltour Mostviertel & Ötscherland wurde Gerald Demolsky vom Local Norbert Dürauer begleitet. Sein Fazit? Diese anspruchsvolle Tour lohnt sich! Nach 83 Kilometern und 1.187 Höhenmetern sind die Wadeln müde und das Herz voll.
Diese Route bietet alles. Anspruchsvolle Anstiege und rasante Abfahrten, einen Abstecher zum schönen Lunzer See, kühle Genussfahrten durch die Wälder des Naturpark Ötscher-Tormäuer und Abschnitte fernab von Zivilisation und Verkehr entlang der Erlauf. Auf der gesamten Tour grüßt der Hausberg des Mostviertels, der Ötscher.
Für den Local Norbert Dürauer ist das Gefühl der Freiheit nirgendwo besser erlebbar als beim Gravelbiken. Weil das Gravelbike für unterschiedlichste Untergründe geeignet ist, kann der Radfan zwei Dinge vereinen, die er liebt – das Rennradfeeling auf den Asphaltabschnitten und das Naturerlebnis auf den Forststrecken und Waldwegen. Für ihn ist das Gravelbike die perfekte Wahl, um die All-in-Radregion in ihren abwechslungsreichen Facetten zu erleben.
Tipp: Das umfangreiche Streckennetz der All-In-Radregion Ybbstaler Alpen mit dem Gravelbike ausprobieren.
Tour #2: Kraft tanken im Waldviertel
Die Hundertwassertour ist die ideale All-Road Strecke und bietet sogar Hike-a-Bike-Passagen. Den Augenschmeichler on Top liefert die Naturidylle entlang des Kamps. Auf der Waldviertel-Tour wurde Gerald Demolsky von den “Rad-Urgesteinen” Klaus Tannhäuser und Walter Maurer begleitet. Die Route entlang des Kamps beeindruckt mit gewaltigen Granitblöcken, der Hundertwassermühle und Kraftplätzen der Natur.
Die Hundertwassertour führte das Radtrio in das obere Kamptal in eine magisch-idyllische Welt, die jede Menge Naturschauspiel und Stille zu bieten hat. Mal ruhig, mal rauschend werden sie vom Kamp begleitet, dem Inbild von Lebensenergie. Die wuchtigen Granitblöcke in und entlang des längsten Flusses im Waldviertel, faszinieren die Locals bis heute. Besonders an heißen Sommertagen bringt dieser Streckenabschnitt Kühlung. Ein buntes Highlight entlang der Strecke ist die Hundertwassermühle - auch als “Hahnsäge” bekannt. In Roiten verabschiedete sich das Trio vom Kamp und radelte nach Zwettl zurück. Eine wunderschöne 32 km Runde, auf der sich Asphaltstraßen, Forststraßen, leichte Güterwege und einige wenige Schiebepassagen abwechseln.
Tipp: Im Kamptal lohnt sich ein Abstecher auf den 600 m Hohen Stein - ein Aussichtsfelsen mit Gipfelkreuz.
Tour #3: Rund um den Nationalpark Thayatal
Die 45 km lange Strecke rund um den Nationalpark Thayatal belohnt mit herrlichen Aussichten ins Retzer Land, ins Pulkautal und in den südmährischen Raum. Wolfgang Klinggraber besitzt das Radgeschäft “sgrafitbike” in Retz und kennt das Weinviertel wie seine Westentasche. Der begeisterte Gravelbiker begleitete Gerald Demolsky auf der Graveltour “Nationalpark Thayatal”.
Ausgangspunkt der Tour war Retz. Von dort ging es entlang des Kamp-Thaya-March Radweges nach Hardegg, der kleinsten Stadt Österreichs. Die Route führte die beiden Radfreunde durch eine der schönsten und artenreichsten Landschaften nach Lukov. Durch Wiesen, Wälder und durch das Weingut Šobes ging es bis zur Thaya, wo die Hängebrücke den Nationalpark Thayatal und Podyjí verbindet. Von dort radelten die beiden gemütlich nach Retz zurück.
Wolfgang Klinggraber schätzt in seiner Heimat besonders, dass die Menschen sehr gastfreundlich sind und ein Herz für Radfahrer haben. Weil die Radwege mitten durch die Weinberge führen, können bei einer Rast im Buschenschank örtliche Produkte wie Schafkäse oder Wein genossen werden.
Tipp: Die Aussicht vom "Heiliger Stein" in Mitterretzbach genießen! Und in einem örtlichen Buschenschank einkehren.