Das Kriegsgefangenenlager STALAG XVII B in Gneixendorf

Historische Stätte

Merkliste aufrufen merken

Beschreibung

In Gneixendorf bei Krems befand sich während des Zweiten Weltkriegs das größte Kriegsgefangenenlager auf dem Gebiet des heutigen Österreichs.

Bei den durch Straßenbauarbeiten nordöstlich von Gneixendorf notwendig gewordenen archäologischen Grabungen wurden im Jahr 2018 Grundmauern gefunden. Es handelte sich um die Überreste von Baracken der Wachmannschaften für das sogenannte Stammlager (STALAG) XVII B Gneixendorf. Die Nummer 17 bezieht sich auf die Zahl des Wehrkreises, der die Gaue Groß Wien, Ober- und Niederdonau umfasste, „B“ bezeichnet das zweite Lager des Kreises.

 

Größtes Kriegsgefangenenlager Österreichs

Das STALAG XVII B Gneixendorf wurde im September 1939 eingerichtet und entwickelte sich zum größten Kriegsgefangenenlager der „Ostmark“. Im Herbst 1941 lebten hier 64.000 Gefangene, zu denen weitere 60.000 in ausgelagerten Arbeitskommandos kamen. Die größten Kontingente waren Belgier und Franzosen sowie Soldaten aus Serbien, Italien, der Sowjetunion und den USA. Die Amerikaner waren abgeschossene Flugzeugbesatzungen, die in einem eigenen Lagerbereich untergebracht waren. Auf ihren Erzählungen beruht der Film „Stalag 17“ von Billy Wilder, dem Gneixendorf seine internationale Bekanntheit verdankt. Die Lebensbedingungen im Lager waren sehr unterschiedlich. Während es für die „westlichen“ Gefangenen trotz Schikanen meist erträglich war, litten die sowjetischen Kriegsgefangenen durch Unterernährung und Krankheiten sehr. Über 2000 Gefangene starben hier und wurden in Massengräbern auf dem Lagerfriedhof beerdigt.

 

Aufbau des Lagers

Der Gefangenenbereich des Lagers setzte sich aus zwölf Einheiten zu je vier Baracken zusammen. Die Baracken boten Platz für 400 Gefangene, doch mussten zeitweilig viele von ihnen in Zelten oder im Freien schlafen. Im abgetrennten „Vorlager“ befanden sich die Unterkünfte der Wachmannschaften und die Lagerverwaltung. Nach der Befreiung der Kriegsgefangenen durch die Rote Armee am 9. Mai 1945 wurden das Lager aufgelöst und die Baracken abgerissen. Unterirdisch haben sich jedoch noch vielfältige Spuren erhalten, die durch die Historische Archäologie erforscht werden können.

Wir sprechen...
  • englisch
  • deutsch

Standort & Anreise

  • Kontakt

    Kriegsgefangenenlager STALAG XVII B in Gneixendorf

    3500 Gneixendorf
    AT

  • Öffentliche Anreise
  • Route mit Google Maps

    Routenplaner Routenplaner


  • Lage/Karte
    Um diesen Inhalt sehen zu können, müssen Sie unseren Cookies zustimmen. Cookie-Einstellungen aktualisieren

Empfehlungen und Tipps in der Umgebung