1683 verschanzten sich mehrere hundert Laabentaler in einem Schöpflgraben vor den angreifenden Türken – durch List und Mut konnte sich die Bevölkerung erfolgreich verteidigen. Wir holen weit aus; kommen durch Erlen-, Eichen-, Ahorn-, Fichten-, Buchen- und Mischwäldchen jeglicher Art, liebliche Hochwiesen verwöhnen uns mit bezaubernden Fernblicken nach allen Himmelsrichtungen, um schließlich in der finsteren Klamm beim Türkenstein, der an die Ereignisse von 1683 erinnert, Andacht zu halten.
Beschreibung
Der Türkenstein ist das Bedeutendste und in der Bevölkerung am stärksten eingeprägte historische Denkmal im Laabental – Befragungen von Einheimischen über die Ereignisse anno dazumal sollten Bestandteil der Tour sein – auch die Büchlein von Maria Stadlmann und Ingeborg Rinner aus Brand berichten plastisch von dieser Zeit (siehe Literatur). Erst gegen Ende der Wanderung werden wir neben dem Fels-Mahnmal auf diesem schweren Boden innehalten, zuvor Erwandern wir uns Eindrücke der typischen Geologie des Wienerwaldes, sowie der reizenden, von Waldbauern geprägten, Kulturlandschaft.
Neben dem historischen Höhepunkt gibt es einiges an Naturschönheiten und Interessantem zu entdecken. So können wir kurz vor dem ‘schwarzen Kreuz’ in der stattlichen Fichtenkultur alte Birnbäume, eine mächtige Edelkastanie und ein steinernes Bründl als Zeugen des einst hier gelegenen Hirschbach-Hofes ausnehmen. Einen weiteren Reiz bieten die unverfälschten Gasthöfe mit vorzüglicher Hausmannskost (im Gasthof Glashütte derzeit keine Küche) und die vorbildliche ÖKO-Schutzhütte am Gföhlberg als Versorgungsstationen.
Wegbeschreibung:
Mit Proviant aus Susi’s Kaufladen, der kleinen Greißlerei, eingedeckt, geht’s zwischen Gasthof zur Glashütte und Gastgarten die Asphaltstraße aufwärts. Nach 150 m biegen wir links in einen nicht markierten Weg, entlang eines typischen Wienerwald-Grabens wandern wir bergan. Vor einer Fichtenkultur dreht der Pfad leicht nach links, bald zeigen sich die malerisch gelegenen Anwesen Klein- und Großleiten. Diese passieren wir, den Karrenweg beibehaltend, vorbei an einem Reservoire, hinauf zum „Roten Kreuz“. Der weiß/grün/weißen Markierung nach Westen folgend führt der Weg Richtung Stollberg (Wegweiser), wir übersetzen einen Forstweg und tauchen durch eine dunkle Fichtenkultur hinaus zur Hirschbachwiese, auf der uns zwischen zwei Lärchen das „Schwarze Kreuz“ erwartet. Den aussichtsreichen Höhenrücken weiter, an einer schönen Solitäreiche vorbei, bis der Feldweg knapp vor der Stollberger-Anhöhe links wegdreht, hier übersetzen wir rechts hinunter zum Gasthof Kreuzwirt.
Von dort geht’s die Straße Richtung Laaben, nach dem Schloss Stollberg rechts in den Gföhlbergweg. Gleich bei der großen, wegweisenden Linde abermals rechts Richtung Hainfeld/Bernau. Die Markierung des 404er Weges führt uns zum Kammrücken hinauf – herrliche Fernsicht von der beim Anwesen Sonnleiten (mit Kapelle) gelegenen Hochwiese beim Hochstand. Nach Osten, der weiß/blau/weißen Markierung folgend, geht's weiter zum Gföhlbergsattel - ein besonderes Teilstück! Über einen gut markierten Weg Aufstieg zur Gföhlberghütte. Wieder gut markiert steigen wir zur Klammhöhe ab - von hier müssen wir ca. 2 km die Straße Richtung Kaumberg entlanggehen bevor wir links in die Hochebene Richtung Schöpfl einbiegen. Vorbei am imposanten Kreuz: "Trigon der Fruchtbarkeit", später das Veranstaltungsgelände von HellsKlamm geradeaus passierend wandern wir auf einem gut ausgebautem Forstweg bis rechterhand die Alm Stützenreit erscheint. Bevor wir an dieser Stelle, dem Wegweiser: "Glashütte über Türkenstein" folgend links hinunter in die finstere Klamm absteigen, genießen wir noch einmal Licht und Höhe. Durch dunkle Tannen kommen wir zu bald zu einer an Märchen erinnernde Hütte, dem hoch und einsam gelegenen Klamm 24. Schnell geht der Wald in einen Bilderbuch Buchen-Hallenwald über. An der Kreuzung mit einem gut ausgebauten Forstweg führt ein steiler, steiniger Fußweg schlingend hinunter zum Türkenstein. Von diesem weiter bergab zum nahe gelegenen Forstweg, führt uns der Weg nun entlang des Klammbaches zur Landesstraße. Die letzten 400 m auf dieser zurück zum Ausgangspunkt Glashütte.
Startpunkt der Tour
Laaben, Gasthof zur Glashütte Klamm 6 3053 Laaben
Anfahrt
Westautobahn A1, Abfahrt Altlengbach (Exit 35), Kreisverkehr Richtung Hainfeld ins Laabental L119 durch Laaben bis nach Klamm / Glashütte
Parken
Parkplatz des Gasthofes zur Glashütte
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit dem Regionalzug von St. Pölten oder Wien West nach Neulengbach Markt oder Eichgraben/Altlengbach. Mit dem ÖBB-Bus nach Laaben/Klamm, Haltestelle Glashütte