Die Jahreszeit für Genießer, © Niederösterreich-Werbung/Andreas Hofer

Unsere Bio-Weingüter: Reinen Wein einschenken

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Der biologische Weinbau hat in den letzten zehn Jahren deutlich zugelegt. Auch in Niederösterreich arbeiten immer mehr Weingüter naturnah und nachhaltig.

Das Umweltbewusstsein bekommt auch im Weinbau einen immer höheren Stellenwert. Wir präsentieren acht Weingüter aus Niederösterreich, die beweisen, dass höchste Qualität der Weine und gleichzeitiger Schutz der natürlichen Ressourcen möglich sind.

Weniger ist mehr: Der Verzicht von leicht löslichen Mineraldüngern und Herbiziden in den Weingärten bedeutet für die Winzerinnen und Winzer wesentlich mehr Arbeit. Trotzdem steigt die Zahl der Biobetriebe im Weinbau kontinuierlich. Bereits 16 % der heimischen Weinbaufläche werden biologisch bewirtschaftet, damit gehört Österreich weltweit zu den führenden Nationen.

Gerade in Niederösterreichs Weinbauregionen, wie z. B. am Wagram oder im Kamptal, haben sich in den letzten zehn Jahren viele Weingüter – darunter etliche Topbetriebe – dazu entschlossen, in ihren Weingärten der Natur ihren Lauf zu lassen und menschliche Eingriffe auf ein Minimum zu beschränken. Dadurch wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch die Qualität der Trauben erhöht. Viele Weinliebhaber schätzen es zudem, dass Bio-Weine bekömmlicher sind und weniger Histamin besitzen als konventionell hergestellte Weine.

Weingut Groiß, Kleinwiesendorf

Schafgarbe, Distel, Lupine, Bienenfresser, Ziesel und weitere typische Weingartenbewohner zieren die Flaschenetiketten des Weinguts Groiß. Karin und Herbert Groiß führen das Weingut in Kleinwiesendorf im Weinbaugebiet Wagram in dritter Generation und bewirtschaften seit 2016 die Weingärten nach biologischen Richtlinien. Angebaut wird in den von Lössböden geprägten Rieden hauptsächlich Grüner und Roter Veltliner, aber auch Riesling, Chardonnay und eine ganze Reihe von Rotweinen.

Bioweingut Jakob, Mauternbach

„Wir leben dafür, unseren Kindern etwas zu geben – und nicht ihnen etwas aufzuladen“, lautet das Motto des Bioweinguts Jakob in Mauternbach in der Wachau. Winzer Jakob Buchinger betreibt daher nicht nur die Weingärten, sondern das ganze Gut ganzheitlich, backt z. B. Brot, erntet Erdäpfel und stellt Fleisch und Schmalz selbst her. Was die Weine angeht, bevorzugt Buchinger eher die leichten Qualitäten – in der Wachau heißen diese Federspiel – und bietet hier mit Muskat Ottonel, Riesling, Roten und Grünen Veltliner ein großes Spektrum. Genießen lassen sich Weine und andere Produkte des Hofs u. a. viermal im Jahr im hofeigenen Heurigen.

Weingut Geyerhof, Oberfucha

Bereits Ende der 1980er Jahre stellte das Weingut Geyerhof seine Weingärten als eines der ersten Weingüter in Österreich auf Bio um. Heute bewirtschaften Maria und Josef Maier in 13. Generation den Hof, seit 2019 nach den strengeren Demeter-Richtlinien. Ackerflächen, Hecken, Rinder, Pferde, Hühner und Bienen vervollständigen die ganzheitliche Landwirtschaft. Der Schwerpunkt im Weinbau liegt auf den beiden Kremstaler Leitsorten Grüner Veltliner und Riesling, dazu gesellen sich Weißer Burgunder, Gelber Muskateller und Zweigelt.

Bioweingut Johannes Zillinger, Velm-Götzendorf

Schon die Eltern von Johannes Zillinger betrieben seit Mitte der 1980er-Jahre ihr Weinviertler Bioweingut Zillinger nach biologischen Prinzipien, heute ist der Betrieb sogar Demeter zertifiziert. Johannes Zillinger probiert gerne neue Ideen aus, z. B. bei der Kräuterbegrünung im Weingarten, aber auch im Weinkeller, wo die Weine zum Teil in Amphoren vergoren werden. Kultiviert werden hauptsächlich weiße Sorten, allen voran der Grüne Veltliner, aber auch Riesling, Muskateller und Weißer Burgunder.

Weingut Johannes Trapl, Stixneusiedl

Nachdem Johannes Trapl sein Weingut Johannes Trapl im Jahr 2010 biologisch zertifizieren ließ, folgte 2016 mit dem Beitritt zur Demeter-Vereinigung die nächste Stufe im naturnahen Weinbau. Trapl war damit der erste Winzer in Carnuntum, der biodynamisch arbeitete. Der Erfolg gibt ihm recht: Das Weingut gehört inzwischen zur ersten Riege der Carnuntum-Winzer. Neben einer großen Palette an roten Spitzengewächsen gehört auch der Grüne Veltliner zu den Hauptsorten des Weinguts.

Weingut Fred Loimer, Langenlois

Ein bisschen schwanger geht nicht. Ein bisschen bio ebenso wenig. Mit dieser Haltung stellte Fred Loimer sein Weingut Fred Loimer 2006 ohne Umwege auf die strengere biodynamische Landwirtschaft um. Schon damals zählte der Langenloiser zu den Kamptaler Spitzenwinzern, nach der Umstellung festigte sich sogar der Ruf. „Biodynamie ist Herkunft pur“ ist sich Loimer sicher und bietet daher – obwohl er hauptsächlich Grüner Veltliner und Riesling anbaut – ein großes Sortiment an Weinen an, die die Vielfalt der Böden, der Region und seiner individuellen Arbeit widerspiegeln.

Bioweingut Viktor Fischer, Wagram ob der Traisen

Mit der im Jahr 2009 vollzogenen Umstellung auf biologische Landwirtschaft gehört Familie Fischer zu den Bio-Pionieren im Weinbaugebiet Traisental. Auch für Viktor Fischer, der seit 2016 für die Weine verantwortlich ist, ist Bio nicht nur ein Zertifikat, sondern eine Lebenseinstellung. Wichtig bei seiner Arbeit im Bioweingut Viktor Fischer ist dem jungen Biowinzer so wenig wie möglich und so viel wie nötig in die natürlichen Abläufe einzugreifen. Die Hauptsorte ist – typisch für das Traisental – der Grüne Veltliner, der aus verschiedenen Rieden und in unterschiedlichem Ausbau angeboten wird.

Heurigenweingut Frühwirt, Teesdorf

Mit der Natur und nicht gegen die Natur arbeiten Johann und Gerlinde Frühwirt in ihrem Heurigenweingut Frühwirt in Teesdorf. Gedüngt wird organisch mit Pferdemist oder Stroh, auf Insektizide und Herbizide wird verzichtet. Der Tradition der Thermenregion verpflichtet ist die Sortenvielfalt des Weinguts, das über 15 verschiedenen Rebsorten kultiviert, wobei der Schwerpunkt auf Rotwein und gebietstypischen Weinen liegt. Verkosten lassen sich die Weine natürlich auch beim Heurigen der Familie, der sechs bis sieben Mal im Jahr ausgesteckt hat.

 

Herausragende Bio-Weingüter