Genussvoller Aktivurlaub im Weinviertel

Weinerlebnis Weinviertel: Mit Kathi und Romeo auf Wanderschaft in Falkenstein, mit dem Rad durch die Mailberger Kellergasse und mit dem Traktor durch die Weingärten.

# Falkenstein & Poysdorf

Eine markante Burgruine, rundherum malerische Weinberge und eine der schönsten Kellergassen Niederösterreichs – willkommen im romantischen Weinort Falkenstein!

Um ehrlich zu sein, können wir selbst nicht so recht glauben, dass es uns bisher noch niemals in den äußersten Norden des Weinviertels verschlagen hat. Gerade einmal eine Stunde von Wien entfernt – und schwupps, wir sind sofort im Urlaubsmodus.

Wir – das sind übrigens Kathi & Romeo vom Reiseblog Sommertage. Früher waren wir am liebsten in der weiten Welt unterwegs, mittlerweile haben wir Österreich als Urlaubsland kennen und lieben gelernt. Und eines können wir schon einmal versprechen: Das Weinviertel ist unbedingt eine Reise wert!

„Kleiner Falkenflug“: Wanderung zu den schönsten Orten in Falkenstein

Wie man einen Aufenthalt in Falkenstein am besten startet? Unser Vorschlag: Mit einer Wanderung durch die Weinberge. Unsere Wahl fiel auf den Rundwanderweg namens „Kleiner Falkenflug“. Dieser Themenweg führt in etwa zwei gemütlichen Stunden zu einigen der schönsten Plätze in Falkenstein.

Da wäre natürlich allen voran die imposante Burgruine Falkenstein, die weithin sichtbar auf einem Hügel thront. Sehr eindrucksvoll: Die Ruine stammt tatsächlich aus dem 11. Jahrhundert. Von oben genießt man einen sagenhaften Rundumblick bis nach Tschechien.

Vorbei an Weinreben, Wiesen und Waldstücken geht es in Falkensteins Kellergasse. Kuriose Sache: Diese trägt den Spitznamen „Oagossn“, also Eiergasse. Einst war die Kellergasse Teil des historischen Handelswegs und auch Eiermärkte wurden hier abgehalten – daher der ungewöhnliche Name.

Wir kennen ja leider nicht alle der 1.100 Kellergassen Niederösterreichs, sind uns aber ziemlich sicher, dass jene in Falkenstein eine der schönsten ist. 65 Presshäuser – eines malerischer als das andere – sind hier zu finden.

Eines unserer Lieblingsplatzerln des Rundwanderwegs folgt sogleich: das Weingartenlabyrinth. Wie der Name schon verrät, wagt man sich hier in ein Labyrinth aus Weinreben. Wenn man so wie wir kurz vor der Weinlese vor Ort ist, hat das einen signifikanten Vorteil: Man kann im Vorbeigehen von den süßen Trauben naschen. Hier gefällt’s uns! Und so ganz nebenbei genießt man vom Rastplatz vor dem Labyrinth einen der schönsten Panoramablicke über Falkenstein.

Unser Tipp: Die nahegelegene Genusswerkstatt sieben:schläfer bietet auf Vorbestellung hervorragende Picknickkörbe an. Wir sind uns ziemlich sicher, dass es sich fast nirgendwo in Falkenstein besser speist als auf dem Bankerl vor dem Weingartenlabyrinth. Oder, um es mit einem Wort zusammenzufassen: Postkartenmotiv!

Traktorfahrt durch Poysdorf

Auf einem historischen Traktoranhänger gemütlich durch die Weinberge tuckern und dazwischen den Geschichten der Stadtführerin lauschen – na, wie klingt das? Wir präsentieren: die wohl authentischste und gleichzeitig ungewöhnlichste Stadtführung weit und breit.

Wir starten direkt im historischen Ortskern des Weinstädtchens Poysdorf, genauer gesagt im Vino Versum. Es ist Wein-Erlebnismuseum und Vinothek und sozusagen das vinophile Zentrum der Region.

Im Schneckentempo – sprich langsam genug, um die Gegend in aller Ruhe vorbeiziehen zu sehen – geht es zunächst durch einige der schönsten Kellergassen Poysdorfs. Unsere unangefochtene Nummer eins ist die Kellergasse Radyweg. Die schneeweißen, von Robinien bewachsenen Presshäuschen reihen sich hier so pittoresk aneinander, dass wir unseren Traktorfahrer sogar bitten aussteigen zu dürfen, um die Kellergasse in ihrer vollen Pracht ablichten zu können.

Der knallrote brummende Steyr-Oldtimer bahnt sich nun seinen Weg immer weiter in die Höhe, ehe wir mitten in den Weinbergen oberhalb von Poysdorf landen. Was für eine geniale Fernsicht in alle Richtungen!

Der einzige Wermutstropfen: Die knapp 90 Minuten Fahrt vergehen viel zu rasch, sodass wir schneller als gedacht unseren Ausgangspunkt wieder erreichen. Zum Abschluss gibt’s noch eine Weinkostprobe in der Vinothek. Unser Fazit: Geniale Idee, geniale Kulisse – jederzeit gerne wieder!

# Mailberg

Zweiter Stopp unserer Weinreise durchs Weinviertel ist das idyllische Mailberg – oder „Mailberg Valley“, wie das Terroir hier heißt. Der Name verrät es schon: Mailberg liegt eingebettet in einem Talkessel. Von den Rieden rund um Mailberg genießt man daher fabelhafte Fernblicke bis nach Tschechien.

Check-in im Weindomizil am Weingut Hagn

Wer in Mailberg landet, der kommt ums Weingut Hagn nicht herum. Der Betrieb ist sozusagen das Aushängeschild der Region. Und einmal angekommen, ist uns augenblicklich klar, warum das so ist.

Stylisch, viel Holz, klare Linien und dazu ein fantastischer Blick nach Mailberg – ein Wohlfühlort, wie wir es gerne nennen. Wir nächtigen im schicken Kellerstöckl, einem großzügigen Zimmer, das direkt über einem Weinkeller liegt. Wer im Sommer nach angenehmen Temperaturen sucht, ist hier richtig.

„Das Wichtigste zuerst“, denken wir uns und starten direkt nach unserer Ankunft mit einer Weinverkostung in der modernen Weingalerie. Diese wurde erst vor wenigen Jahren eröffnet und sorgt mit den Panoramafenstern Richtung Weinreben für ein fantastisches Ambiente.

Das Weinviertel ist ja bekanntlich ein Paradies für Liebhaber von Grünem Veltliner. Unser Tipp: Unbedingt probieren sollte man den Grünen Veltliner Hundschupfen, dessen Trauben auf der wohl bekanntesten Riede Mailbergs gedeihen.

Übrigens: Durch die Weinlage Hundschupfen führt auch der gleichnamige Weinwanderweg, der direkt am Weingut Hagn startet. Ein bisschen die Beine vertreten nach dem Weingenuss? Aber gerne doch! Binnen kürzester Zeit erreicht man den wunderschönen Aussichtspunkt Hundschupfen mit bestem Blick auf Mailberg. Sehr zu empfehlen!

Mit dem E-Bike durch die Weinberge

Sanfte Hügel, endlose Fernblicke und Weinreben soweit das Auge reicht – wenn das mal keine perfekten Voraussetzungen für eine Fahrradtour sind. Wer es gemütlich angehen möchte, wählt das E-Bike. Super Sache: Im Weingut Hagn können diese ganz unkompliziert ausgeliehen werden.  

Daher heißt es für uns einfach raus aus der Zimmertür, rauf auf den Sattel – und losgeradelt! Wir fahren einen Teil des sogenannten Polt-Radwegs ab, der nach Alfred Komareks Polt-Romanen und deren Verfilmungen benannt ist.

Als Großstadt-Kinder lieben wir vor allem das bezaubernde Flair der Kellergassen. Davon gibt es entlang der Route glücklicherweise gleich mehrere. Unser persönlicher Favorit ist die Kellergasse Rosenpoint in Mailberg mit ihren traumhaft sanierten, weiß gekalkten Presshäusern. Kleiner Tipp für alle Durstigen: In einem von ihnen befindet sich der sogenannte Keller-Wohlfühlplatz, eine Radlerrast mit Selbstbedienung.

Kulinarik auf höchstem Niveau

Klein, aber oho! So lässt sich das kulinarische Angebot Mailbergs zusammenfassen. Da wäre zum einen die hochgelobte Genusswirtschaft. In diesem familiengeführten Hauben-Lokal speist man wirklich vorzüglich und das zu sehr fairen Preisen, wie wir finden. Wir waren zum Mittagessen vor Ort und können uns den guten Erfahrungsberichten nur anschließen – ein kulinarisches Erlebnis mit wunderbar persönlichem Service.

Unbedingt empfehlenswert ist natürlich außerdem das Restaurant des Weinguts Hagn. Abends kredenzt der Küchenchef ein ausgezeichnetes Degustationsmenü (auch vegetarisch möglich), das von einer perfekt abgestimmten Weinbegleitung abgerundet wird. Ein Genuss!

Wie gut, dass wir vom Tisch bis zum Zimmer nur noch wenige Meter zurücklegen müssen. Ja, es hat wirklich seine Vorteile, direkt beim Winzer zu übernachten. Und so lautet abschließend unser Rat: Unbedingt für mindestens eine Nacht im Weingut Hagn einquartieren. Es lohnt sich so sehr!

Wissenswertes zur Weinreise