Eine Hommage an Niederösterreichs Bäume

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Zwischen hohen, kleinen, breiten und schmalen, knorrigen wie schnürlgeraden Holzgesellen an der frischen Luft zu sein, beflügelt das Gemüt.

Wer in der Natur unterwegs ist, spürt es instinktiv: Wald tut gut! Alleine die vielfältigen Sinneseindrücke und der Geruch von Tannennadeln haben eine besondere Wirkung auf Körper und Geist. Es ist also allerhöchste Zeit den Alltag am Waldrand abzustellen und sich auf die „Wellnesswelt-Wald“ mit voller Hingabe und Aufmerksamkeit einzulassen.

Wurzelwerk und Schaffenskraft

Mystische Kraftplätze im nördlichen Niederösterreich, naturbelassene Au-Landschaften südlich der Donau und dicht bewaldete Hügelketten direkt vor den Toren einer Millionenstadt: Die Wälder Niederösterreichs sind nicht nur natürliche Luftkurorte, sondern bedecken über 40% der Gesamtfläche des Landes – manche Gemeinden zählen sogar zu den waldreichsten Österreichs. Die Laub- und Nadelbäume, wie Fichte, Tanne, Buche, Birke und viele andere heimische Gehölze, werden als nachwachsende Rohstoffquelle für die Holz- und Papierwirtschaft genutzt und sind Arbeitsplatz der Jäger:innen und Förster:innen. Dies alles macht das Herzstück der niederösterreichischen Waldlandschaft für Mensch und Tier zu jeder Zeit des Jahres so lebenswichtig wie schöpferisch.


Wellness für Kopf und Fuß

Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen weiß man heute, dass ein ausgedehnter Besuch oder Spaziergang im Wald – sauber aufgeforstet oder urwüchsig wild ist dabei unerheblich – eine gesundheitsfördernde Wirkung hat. Britische Forscher:innen haben herausgefunden, dass bereits die ätherischen Öle aus dem Duft der Nadelbäume (Terpene) und der Anblick der Wälder unser Nervensystem beruhigen, den Herzschlag verlangsamen und den Blutdruck senken. In Japan hat das Shinrin Yoku, also „Waldbaden“, Tradition und ist auf ärztliche Empfehlung hin fixer Bestandteil der Gesundheitsvorsorge. Mit dem Ziel der inneren Gelassenheit und gesunden Zellkur werden Bäume umarmt, barfuß über Moos und Blätter spaziert und bewusstes Ein- und Ausatmen zelebriert. Mittlerweile ist dieses wertvolle Wissen darüber auch bei uns angekommen: Also, je bewusster wir uns auf den Wald einlassen, umso heilsamer wirkt er auf den menschlichen Organismus.


Superkräfte, die wirken

Wo wir in der Entspannung Stille und Ruhe wahrnehmen, entdeckte ein deutscher Förster, dass Bäume tatsächlich miteinander auf unterschiedlichste Weise kommunizieren. Zwar können wir sie dabei weder sehen noch hören, aber vielleicht ein klein wenig riechen. Denn ein wesentlicher Bestandteil ihrer Botenstoffe, die in die Luft entsandt werden, sind mitunter jene Terpene, die uns guttun. Auch unterirdisch werden unzählige kleine elektrische Impulse zwischen den Baumwurzeln ausgetauscht, um sich gegenseitig zum Beispiel in bedrohlichen Situationen zu warnen, wie etwa bei Schädlingen oder großer Hitze. Als Frischluftoase und lebenswichtiger Bestandteil des Weltklimas filtert ein Hektar Mischwald eine Tonne CO2. So nehmen wir mit jedem tiefen Atemzug der sauberen Waldluft Sauerstoff direkt von der „Quelle“ Baum in uns auf. Der regelmäßige Waldbesuch ist somit nicht nur Tapetenwechsel für gestresste Gemüter, sondern gesunde Erholung für Körper und Geist.


Lärmbefreit und Geist/er-Reich

Unzählige Märchen aus der eigenen Kindheit, auch Sagen und Gestalten wie Baumgeister, Hexen und Fabelwesen, verleihen dem Mythos Wald eine ganz außergewöhnliche magische Anziehungskraft. Der Winter hat Bächlein sowie den Schnee auf den Bäumen gefrieren, bizarre Eiszapfen und Skulpturen entstehen lassen. Glitzernder Raureif schmückt mit Eisblumen die verblühten Gräser und kahlen Laubbäume – superromantisch! Den Blick nach oben umrahmen sich bis zum Himmel verzweigende Äste, eine dicke, weiche Schneedecke ziert die Tannenbäume träumerisch wie Zuckerguss und der Waldboden sieht aus wie ein himmlisches Wolkenmeer. Ja, dann wird die „Grüne Lunge“ Niederösterreichs zum Inbegriff für das Winterwunderland.


Kreativfundgrube mit Waldsafari

Kreative erfreuen sich an den natürlichen Materialien, mit denen wunderschöne Bastelideen umgesetzt werden können.

Tipp aus der Redaktion: Aus kleinen Ästen ein Mobile erstellen und Fundstücke wie Zapfen, Steinchen, Eicheln, Flechten, Rindenstücke oder trockene Blätter an einem dünnen Faden anbringen. Kann beliebig erweitert werden und ist ein toller Hingucker für die „Schätze des Waldes“

Die Natur rückt ein Stück näher, wenn die Pfoten- und Hufabdrücke der Waldbewohner im Schnee sichtbar werden. Wenn wir ganz leise sind, lassen sich vielleicht auch Wildtiere, die gerade keinen Winterschlaf halten, bei der Nahrungsaufnahme beobachten: Meisen, Eichelhäher, Spechte, Rehe oder hie und da hoppelt gar ein Hase vorbei. Womöglich hat sich eine Wildschweinfamilie auf der Suche nach Essbarem durch den gefrorenen Boden gewühlt? Besonders in der Nähe von Futterkrippen ist zur Winterzeit die Chance sehr hoch, eines der Tiere zu entdecken. Solch ein Schauspiel liefert kein Fernsehprogramm der Welt.

Wichtig: Beim Wildtierbeobachten sollten Sie stets den Lebensraum der Waldbewohner respektieren und die vorgegeben Routen nicht verlassen, andernfalls könnten Sie die Tiere erschrecken und verjagen. Hunde unbedingt an die Leine!