Höhenrausch am Gaumen

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Bei Bergen und Buchteln startend, findet man am Wiener Alpenbogen alle Zutaten, die es für einen Hochgenuss braucht.

Man braucht nicht viel für einen Ausflug in die Wiener Alpen. Wanderschuhe sind ratsam, um trittsicher durch die Landschaft zu stapfen, vielleicht auch eine Regenjacke für alle Fälle. Was aber auf gar keinen Fall fehlen darf, ist großer Appetit. Von Strandfeeling in Wiener Neustadt, über Genussheurigen mit Kreislaufwirtschaft in Katzelsdorf bis hin zum Bio-Saibling aus der Schwarza: Die Wiener Alpen sind allein schon, was die Kulinarik betrifft, eine Reise wert. Wir verraten, wo es die glücklichsten Ziegen gibt und wo Sie bekannte kulinarische Pfade ruhig auch mal verlassen können. 

#1 Sonntagsbrunch mit Ausblick: Himmelblau Beach Club, Wiener Neustadt 

Wer mediterranes Flair sucht, muss sich dafür nicht mehr in der Ferne umschauen. Im Himmelblau findet man nicht nur Beachfeeling, sondern auch eine entsprechende Speisekarte: Neben typisch mediterranen Gerichten kann man Spezialitäten aus Fernost genießen. In gemütlichen Lounge-Chairs, mit Sandstrand unter den Füßen und einem Achterl in der Hand kann nichts mehr schiefgehen. Wöchentliches Highlight ist der Sonntagsbrunch.  

#2 Wertvolle Produkte aus Kreislaufwirtschaft: Genussbauernhof Böhm, Katzelsdorf 

Hier wird im Einklang mit Tier und Natur produziert: Am Genussbauernhof Böhm in Katzelsdorf am Fuße des Rosaliengebirges und am Tor zur Buckligen Welt nimmt sich die Familie Böhm noch Zeit für die Verarbeitung von Speisen. So wird auf natürliche Kreislaufwirtschaft gesetzt, Tiermist zu Dünger verwertet und gefährdete Rinderrassen gehalten, die schon auf dem Hof geboren wurden. Ein Engagement, das man durchaus schmeckt, denn die Würste des Genussbauernhofs sind nämlich besonders beliebt. Am besten man probiert sich im Heurigen durch die wertvollen Produkte oder kauft sie im Hofladen.  

#3 Naturhotel mit biologisch bewirtschafteten Obstgärten: Gut Guntrams, Schwarzau am Steinfeld 

An eine Anhöhe der Buckligen Welt geschmiegt, verbirgt sich ein wahres Kleinod: Das Gut Guntrams, das Bauernhof, Naturhotel, Lokal und Hofladen in einem ist. Das Besondere daran: Alles, was hier produziert und angebaut wird, kann auch gegessen oder gekauft werden. Über hundert verschiedene Obstsorten werden am Gut Guntrams angebaut, vermehrt und veredelt. Ein paar Dutzend Hühner legen Eier in Bioqualität und die Früchte, Salate und Kräuter kommen sowieso frisch auf den Tisch der Café-Restaurant-Veranda

#4 Großes Goaß-Kino: Mandl’s Ziegenhof, Lichtenegg 

Bock auf Ziege? Dann ab zum Mandl’s Ziegenhof, wo sich alles um die Paarhufer dreht, die hier nicht gehalten, sondern viel eher verwöhnt werden. Michael Mandl, Bauer und Lebensmittel-Technologe, widmet seine gesamte Arbeitszeit dem Wohlergehen der Tiere. Ein Engagement, das man durchaus schmeckt: In seinem Ziegenmilch-Joghurt zum Beispiel, dem Ziegentopfen oder dem Käse. Das gesamte Ziegensortiment kann im Hofladen gekauft werden. Dort findet sich auch das einzigartige „Goaß-Kino“, ein großes Fenster, durch das man die Ziegen beobachten kann. 

# Süße Träume: #5 VitalZeit Hotel Weber, Bad Schönau & #6 Die Zuckerbäckerin, Hochneunkirchen 

Ob zuckerfrei, Low Carb, Flexi Carb, laktosefrei oder Keto - in den Wiener Alpen sind dem Genießen (trotz Unverträglichkeiten) keine Grenzen gesetzt. Dafür sorgt zum einen Alfred Weber, Koch und Eigentümer des VitalZeit Hotels Weber, der sich durch die traumhaft bekömmliche Zubereitung seiner Speisen einen Namen gemacht hat. Aber auch in der Konditorei Beiglböck - die Zuckerbäckerin, in Hochneunkirchen wird auf besondere Ernährungsbedürfnisse eingegangen. Die köstlichen Mehlspeisen sind der beste Beweis dafür, dass es auch ohne Eier, Mehl oder Zucker schmecken kann. 

#7 Lava-Bier, Schwarzbräu, Krumbach 

Die Kleinbrauerei aus Krumbach verlässt auch gern einmal den Pfad der traditionellen Brauweise und interpretiert den Gerstensaft neu. Ihr letztes Experiment: Das Brot-Lava-Bier, ein klassisches Lagerbier, das aus Brot vom Vortag der Bäckerei Koll gebraut wird. Das Bier ist im Schwarzbräu Shop in Krumbach erhältlich und kann dort, neben etlichen anderen Biersorten, verkostet werden. Na dann, Prost!  

#8 Aus Muhh wird Wow: Eis-Greissler

Natürlicher Geschmack, ausgewählte Zutaten und Milch von den eigenen Kühen: das unterscheidet das Eis vom Eis-Greissler aus der Buckligen Welt von der zahlreichen Konkurrenz. Eines ist sicher: Hier schmeckt Birne nach Birne. Was überrascht, sind die kreative Aromen, wie Bärlauch oder Kürbiskernöl sowie das Rundum-Erlebnis vor Ort mit Erlebnispark, Versuchsküche und sonnigen Terrassen mit Blick auf den Seerosenteich und die Bucklige Welt.

#9 Käse von Pustertaler Sprinzen & Tiroler Grauvieh: Die Bergkäserei, Aspangberg St. Peter 

Rein sind hier nicht nur die Produkte, sondern auch das Gewissen: In der Bergkäserei, einem familiengeführten Bauernhof in Aspangberg St. Peter, steht das Tierwohl an oberster Stelle. Verarbeitet werden ausschließlich hochwertige Produkte aus artgerechter Tierhaltung des eigenen Hofs oder der unmittelbaren Umgebung. Besonders geschmackvoll ist die Milch der Kuhrassen Pustertaler Sprinzen und Tiroler Grauvieh, die in der Bergkäserei zu Sauerrahm, Topfen, Joghurt – und vor allem – Käse verarbeitet wird.  

#10 Gaumenkitzel: Naturhotel Molzbachhof, Kirchberg am Wechsel 

Mit der Küchenlinie „Cook the Gart´l“ des Naturhotels Molzbachhof in Kirchberg am Wechsel hat man sich voll und ganz der Regionalität verschrieben. Denn, da ist sich Küchenchef Peter Pichler jun. sicher: Die besten Produkte wachsen direkt vor der Haustüre, in seinem Gart´l und dem Gart´l der umliegenden Landwirt:innen. Kulinarisch vereint die Küche gemeinsam mit dem an dem Hotel angeschlossenen Haubenrestaurant Gaumenkitzel bodenständig-traditionelle und kreative-moderne Kochart.  

#11 Verjus-Drink „SILVA“: Wirtshäuser/Restaurants, Reichenau an der Rax 

Wie schmeckt eigentlich Sommerfrische? Wie wärs mit: belebend, nach Fruchtnoten, süßlich-bitter und sanft prickelnd? So zumindest würde Johannes Ribeiro da Silva den Geschmack beschreiben. Mit „SILVA“, einem Erfrischungsgetränk auf Basis unreifer Trauben, dem sogenannten Verjus, hat er einen Versuch gewagt, die Sommerfrische ins Glas zu füllen. Mit Erfolg: Der Drink zählt bereits zu den spannendsten Neuerscheinungen der Getränkewelt. Das Rezept dazu fand er in einem Kochbuch aus dem 19. Jahrhundert, das ihm beim Entrümpeln einer historischen Villa an der Rax in die Hände fiel. 

#12 Bio-Saibling aus der Schwarza: Heinz Heinisch Fisch, Schwarzau im Gebirge 

Reines, glasklares Wasser umgeben von dichtem Nadelwald: Die Schwarza lädt zum Verweilen ein, und zwar nicht nur den Menschen, auch Fische fühlen sich hier pudelwohl. Das weiß jeder, der schon mal eine Forelle oder einen Saibling von Heinz Heinisch Fisch gegessen hat. Wertvolle, wohlschmeckende Fische können nur aus einer intakten Umwelt kommen, davon sind Betriebsführer Heinz Heinisch und Fischermeister Samed Kovač überzeugt. Die naturnahe Zuchtanlage befindet sich direkt im Quellgebiet der Schwarza und ist ökologisch und im Einklang mit der Natur gebaut, sodass Bio-Fische in allerhöchster Qualität heranwachsen können.  

#13 Schneeberg-Buchteln: Schutzhütte Haltestelle Baumgartner, Schneeberg 

Die besten Buchteln gibts wohl direkt an der Schneebergbahn in der Schutzhütte Haltestelle Baumgartner. Aber auch wenn sie mit ihren verschiedenen Füllungen wirklich köstlich sind, die Schneeberg-Buchteln, in Sachen Genuss sind sie längst nicht das Einzige, was die Schutzhütte zu bieten hat: Da wären auch noch die große sonnige Terrasse und vor allem der Ausblick auf den Schneeberg, dem höchsten Berg Niederösterreichs, der nicht umsonst Kaiser der Wiener Alpen genannt wird.  

# Neue kulinarische Wege gehen: #14 Päuschen, Gasteil und #15 Simon Genuss Heuriger, Mollram

Was Kerstin Kirnbauer und die Juniors der Familie Simon gemeinsam haben? Beide haben höchst erfolgreichen den elterlichen Betrieb übernommen und auf neue kulinarische Beine gestellt. Seit 2016 bietet Kerstin in ihrem bunten Päuschen-Foodtruck sowie ganzjährig geöffnetem Päuschen-Häuschen ein abwechslungsreiches Angebot an frisch und liebevoll zubereiteten Speisen mit fantastischem Blick auf die umliegende Landschaft. Michael und Christoph haben den familiären Mostheurigen mit vielen neuen Gerichten und Ideen zum Simon Genuss Heurigen erweitert. Auch Führungen durch den Obstgarten sind jetzt möglich.

#16 Rauchschinken und Wirtshausküche: Puchegger-Wirt, Winzendorf 

Der Puchegger-Wirt in Winzendorf steht wie kaum ein anderer für Tradition. Das liegt nicht nur daran, dass er seit 127 Jahren ein Familienbetrieb ist, sondern auch, dass er ungefähr genauso lange eine wahre Delikatesse auf der Speisekarte führt: Emmerberger Rauchschinken, der heute noch so geräuchert wird wie zu Ururgroßvaters Zeiten. Aber der Puchegger-Wirt ist noch mehr als das: regionale Küche, Neuinterpretationen von alten Wirtshausspeisen und ein Karreeschnitzel, das als eines der besten überhaupt gilt.