72h Winter-Guide für das Mostviertel

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Der Schnee glitzert in der Sonne. Die kühle Luft strömt in meine Lungen. Der Alltagsstress ist weit weg. Wie herrlich es hier doch ist, im Mostviertel.

Wer euch hier an seinen Gefühlen teilhaben lässt? Das bin ich, Simone. Vielleicht kennt ihr mich von meinem Reise- und Outdoorblog Wherethejourneystarts. Wo man mich sonst findet? Meistens im Grünen oder auf einem Berg. Und dieses Wochenende im schönen Mostviertel. Mehr über die Autorin lesen.

Lunzer See: Einmal Entschleunigung, bitte!

So früh am Morgen herrscht eine friedliche Stille. An der Wasseroberfläche zeigt sich ein Wechselspiel der Farben von Smaragdgrün bis Azurblau. Kaum zu glauben, aber der Lunzer See kann sich mit dem Titel „einziger Natursee Niederösterreichs“ schmücken. In rund 1,5 Stunden kann man den malerischen See auf einem gemütlichen Wanderweg umrunden.

Angekommen an einem breiten Holzsteg kann ich der Versuchung nicht widerstehen. Die warmen Sonnenstrahlen treffen auf meine Wangen. Ein Schwan zieht langsam seine Kreise auf dem Wasser. Die Vögel zwitschern. Die Ybbstaler Berggipfel strecken ihre Arme in den Himmel. Allen voran der mächtige Scheiblingstein, an dessen Flanken der Schnee haftet. „Was für ein herrlicher Kraftplatz!“, denke ich mir und lasse mich von der entspannten Atmosphäre treiben.

Langlaufen in Hochreit: meine ersten Schritte auf der Loipe

„Die sind aber dünn“, stelle ich mit Blick auf meine Langlaufskier fest. „Fast wie Streichhölzer“, scherze ich. Wir sind im Langlaufzentrum Hochreit nahe Göstling an der Ybbs angekommen. Ein Verleih ist vor Ort.

Ich bin bereit für meine Jungfernfahrt auf den schlanken Skiern. Auf der Hausloipe gleite ich entlang der gespurten Rillen um den Bauernhof Ablass. „Sieht leichter aus, als es ist“, stelle ich fest. Im flachen Gelände finde ich dennoch langsam zu meinem Rhythmus. Vom Ehrgeiz gepackt folge ich der Sonnenloipe den Wald hinauf und weiter auf eine sanfte Hochfläche. Weit und breit ist niemand zu sehen. Die untergehende Sonne färbt die Loipen in ein goldgelbes Licht. Bei der Abfahrt schnellt mein Puls in die Höhe. In der Ebene lasse ich die Seele baumeln. Der Zauber des Anfangs – er hat mich beim Langlaufen jedenfalls gepackt.

Langlaufen macht hungrig. Mein Tipp gegen einen knurrenden Magen: eine herzhafte Jause und ein erfrischendes Glas Most bei der Jausenstation Ablass im 300 Jahre alten Bauernhaus – entweder in der urigen Bauernstube oder auf der gemütlichen Sonnenterrasse.

Skifahren am Hochkar: wenn Adrenalin auf Genuss trifft

Bei unserer Ankunft am JoSchi Almgasthof direkt an der Piste des Skigebiets Hochkar pfeift uns der Wind um die Ohren. Schnell huschen wir ins Warme und beziehen unser Zimmer mit Bergblick auf 1480 Meter Seehöhe. Zum Abendessen dürfen wir uns am Buffet laben, bevor wir glücklich und müde in die Betten fallen.  

Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir am nächsten Morgen ins Skivergnügen. Der Wind hat sich verzogen und die Sonne lächelt uns entgegen – perfekte Bedingungen! Los geht’s!

Das sanfte Schaukeln des Sesselliftes, der Fahrtwind um die Nase, die tiefverschneite Landschaft, die in Windeseile vorbeizieht. Freiheit, Unbekümmertheit, Leichtigkeit. Als ich Schwung um Schwung die Piste hinabwedle, scheinen die mächtigen Bergspitzen zum Greifen nahe. Am ganzen Körper fühle ich die Kräfte, welche in der Kurve auf mich und die Skier wirken. Ein Rausch der Glückshormone. Ein Gefühl, das süchtig macht.

Mit einer Höhe zwischen 1300 und 1800 Metern ist das Skigebiet Hochkar das höchstgelegene in Niederösterreich und deshalb sehr schneesicher. Dank sieben Liftanlagen kann man insgesamt 19 Pistenkilometer zurücklegen. Die Schwierigkeit der Pisten variiert dabei von leicht (blau) bis schwer (schwarz).

Obwohl es mir schwerfällt, mich von den Pisten loszureißen, setzen wir zum Einkehrschwung an. Unsere Wahl fällt auf die Latschen-Alm, wo wir uns auf der Terrasse von der Sonne küssen lassen. „Ein Germknödel mit Vanillesauce und Mohn, bitte“, ordere ich meine Leibspeise. Auf der Karte finden Sie neben dem Germknödel vor allem klassische Hausmannskost sowie saisonale Gerichte.  

Annaberg: kleines Juwel in den Türnitzer Alpen

Die Hitze lockert die Muskeln. Tiefe Entspannung dringt in jede Zelle meines Körpers. Wir sind im Wellnessbereich des JUFA Hotels Annaberg, wo wir unser Zimmer für die letzte Nacht bezogen haben. Das Hotel bietet alles, was das Herz begehrt: gemütliche und modern eingerichtete Zimmer, eine herzliche Atmosphäre, einen Wellnessbereich zum Relaxen und ein qualitativ sehr hochwertiges Buffet im Hotelrestaurant „Reidlhütte“. Der perfekte Ausgangspunkt für unsere Ausflüge in Annaberg!

Skitour auf den Tirolerkogel (1.377 m)

Die Sonne blitzt durch die Baumstämme. Die kleine Holzhütte trägt eine hohe Schneehaube. In gleichmäßigem Takt schiebe ich meine Tourenskier über die Schneedecke. Es riecht nach Nadelwald. Ich spüre, wie die Natur mein Inneres ins Gleichgewicht bringt. Lasse meinen Blick über die sanfte Winterlandschaft schweifen. Und plötzlich sind wir nach 1,5 Stunden Gehzeit ganz oben: am Gipfel des Tirolerkogels. Der Ötscher, der Dürrenstein und die Gemeindealpe, Gippel, Göller, Schneeberg und die Hochschwabgruppe grüßen aus der Ferne. Bei der Gipfelrast lassen wir uns besonders viel Zeit, um jeden Zentimeter des Panoramas zu genießen.

Einkehrtipp: Direkt auf dem Tirolerkogel steht das Annaberger Haus, wo Sie sich mit Aussicht auf die traumhafte Bergszenerie mit bodenständiger Küche verwöhnen lassen können (Ruhetage beachten!).

Mit 2 PS durch den verschneiten Wald

Ein lautes Schnauben, das Schellen der Glocken. Mit einem Ruck legen die beiden Haflingerpferde an Tempo zu, um die Anhöhe zu bewältigen. Was für ein Erlebnis! Der einstündigen Pferdeschlittenfahrt durch den „Saugraben“ habe ich besonders entgegengefiebert. Wir passieren eine Wildfütterung und erhaschen einen Blick auf das Rotwild. Weiter geht es durch den idyllischen Wald. Nur wir, die Pferde und unser Schlitten. Die Zeit vergeht wie im Flug und ehe ich mich versehe, sind wir zurück am „Schaglhof“.

Bevor ich wieder nach Salzburg fahre, mache ich noch einen kurzen Zwischenstopp bei d’Greisslerei in St. Leonhard am Forst. Inhaberin Babsi verrät mir, dass ich hier meinen gesamten Lebensmittelbedarf mit Produkten aus der Region decken kann. Hier wird besonderer Wert auf Beratung im Geschäft gelegt. Ein wirklich tolles Konzept, in dem ganz viel Herzblut steckt! Mit einem prall gefüllten Sackerl voller Leckereien geht es weiter zu meiner letzten Station.

„Das sieht ja aus wie Kunst. Fast zu schön zum Essen“, staune ich über das Arrangement der Speisen im 2-Hauben-Restaurant „Landgasthof Bärenwirt“ in Petzenkirchen. Schon beim Anblick der liebevoll angerichteten Speisen läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Vom Geschmackserlebnis ganz zu schweigen! Im Landgasthof Bärenwirt legt man aber nicht nur Wert auf höchste Qualität, sondern auch auf regionale und saisonale Produkte.

Als ich im Auto Richtung Salzburg sitze, lasse ich noch einmal alle Erlebnisse Revue passieren.

Egal ob gemütliche Wanderung, Skifahren, Skitouren, Langlaufen oder Pferdeschlittenfahrt – das Mostviertel lässt keine Wünsche offen und garantiert jede Menge Spaß im Schnee!

Steckbrief Simone von Wherethejourneystarts

Hallo, das bin ich ...

Abenteuerlustig, naturverbunden, neugierig und ehrgeizig. So würde ich mich selbst beschreiben. Aufgewachsen bin ich im Burgenland am Neusiedlersee. Vor zwei Jahren zog ich nach Salzburg, wo ich seither lebe und die Nähe zur Natur und den Bergen genieße. Auf einem Gipfel zu stehen und dieses Gefühl von Freiheit und unendlichen Möglichkeiten zu spüren, spornt mich immer wieder zu neuen Abenteuern an. Die Bandbreite reicht dabei von Wandertouren über Klettersteiggehen und Hochtouren bis hin zu Skitouren, Skifahren und Schneeschuhwandern. Wenn ich nicht gerade am Berg unterwegs bin, reise ich sehr gerne. Auch Kraftsport, Kunst und Kultur, Laufen sowie kulinarische Genüsse zählen zu meinen Interessen. In den Wiener Alpen habe ich bereits viele Gipfel bezwungen und freue mich nun drauf, die schönsten Ecken des Mostviertels zu erkunden.

5 Fragen an Simone von wherethejourneystarts
 

#Winterliebe heißt für mich … ... Landschaften, die in puderweißen Schnee getaucht sind
... das Knirschen des Schnees unter meinen Füßen
... Schneeflocken, die von den Bäumen rieseln
... Eine kühle Brise, die mir bei der Abfahrt um die Nase weht
... Gemütliche Stunden bei Kerzenschein
Hätte ich nie gedacht, dass man das in Niederösterreich machen kann. Die kalte Jahreszeit in all ihren Facetten bei einem abwechslungsreichen Winterurlaub erleben. Egal ob Skifahren, Skitouren, Schneeschuhwandern, Eislaufen, Langlaufen oder Pferdeschlittenfahrten – in Niederösterreich ist mehr möglich, als man vermuten würde.
Das ist für mich ein MUSS in jedem Winter Am liebsten bin ich im Winter auf Skiern unterwegs. Das Skifahren habe ich schon mit neun Jahren gelernt. 2019 entschied ich mich zu einem Skitourenkurs und bin seither ganzjährig in den Bergen unterwegs. Für mich gibt es nichts Schöneres, als frühmorgens mit meinen Tourenskiern die Schneedecke zu durchbrechen, die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren und durch die tiefverschneite Winterlandschaft zum Gipfel aufzusteigen.
Mein Winter-Motivation Song Winter Winds von Mumford and Sons
Was mein Herz im Winter wärmt Wenn ich mich nach mehreren Stunden in der Natur in meine warme Kuscheldecke hülle und mit einer Tasse Tee die letzten Stunden noch einmal Revue passieren lasse.