Mostviertel: Hop on Hop off mit der Mariazellerbahn

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Eine unvergessliche Bahnreise: Entlang der Mariazeller Bahn warten zahlreiche Entdeckungen nahe der Haltestellen.

Eine halbe Stunde von Wien mit dem Zug entfernt, startet Österreichs längste Schmalspurbahn am Dreh- und Angelpunkt Niederösterreichs, dem St. Pöltner Hauptbahnhof. Von dort fährt sie durch atemberaubende Landschaften im Pielachtal mit seinen leuchtend roten Dirndlsträuchern und dem Ötscher-Reich bis nach Mariazell.

Blüten, Kräuter und Schokolade

Nach einer guten Viertelstunde erreicht man bereits die Haltestelle Ober-Grafendorf – danach ist es noch ein 10-minütiger Schlenderweg, bis man in die World of STYX eintauchen kann. Der größte Naturkosmetikhersteller Österreichs hat hier seinen Hauptsitz und bietet Führungen aller Art. Edle selbstgemachte Schokoladenerzeugnisse sorgen außerdem dafür, dass Geschmackssinn und Blutzucker auf der Höhe bleiben. Abgerundet wird der Besuch in Ober-Grafendorf schließlich im Bahnhofsbräu, unter anderem mit selbstgebrauten Hopfengetränken. Wenn das Herzerl danach verlangt, kann auf Vorbestellung auch eine hausgemachte Stelze goutiert werden.

Schöne Dirndl und mystische Ruinen

Wer gleich eine Übernachtung einplant, hat entlang der Mariazellerbahn-Strecke die Freude der Qual der Wahl. Am besten, man entscheidet sich zunächst zwischen den von St. Pölten 45 bis 50 Minuten entfernten Haltestellen Steinschal Tratigist und Kirchberg/Pielach Bahnhof – sie liegen nur eine Station voneinander getrennt und bieten herausragende Übernachtungsmöglichkeiten.

Ungefähr 200 Meter von der Haltestelle Tradigist entfernt, befindet sich in Rabenstein das Wildkräuterhotel Steinschalerhof, das in punkto Essen besonderen Wert auf Regionalität und Bio legt. 48.000 m² umfassende, hauseigene Wildkräutergärten sorgen hier auch im Winter für frische Zutaten. Hunde sind übrigens nicht nur herzlich willkommen, sondern werden gleich mit einem Leckerli am Zimmer begrüßt. Von Tratigist ausgehend kann man darüber hinaus in Richtung Josef Franz Hütte am Geisbühel aufbrechen. Der Berg gilt ob seiner betörend bunten Blütenblättervielfalt und der saftigen Wiesen nicht nur als wunderschön – er hat dank seiner unzähligen, den Südhang säumenden Dirndlsträucher auch den Spitznamen „1000-Dirndl-Berg“. Ein Besuch der märchenhaft-mystischen Burgruine Rabenstein am Wanderweg tut ihr Übriges für ein komplettes Urlaubserlebnis.

In Kirchberg direkt am Pielachtalradweg empfängt indes das 1693 erbaute Gasthof Restaurant Kalteis seine Gäste. Durch ein eigens entwickeltes Gästezimmerkonzept im sogenannten Flussbett werden hier Unterkünfte für unterschiedlichstes Publikum angeboten. Beispielsweise der „Flussbett Gourmetfreitag für 2“, unter anderem mit großem Abendmenü und Frühstücksbuffet. Um einen beeindrucken Blick über die Ortschaft zu gewinnen, ist ein Besuch der Aussichtsplattform Pflicht. Für Eisenbahnenthusiasten hat Kirchberg mit dem Modellbahnmuseum Mariazellerbahn ebenfalls etwas Besonderes in petto.


Der Grand Canyon Österreichs

Durch das stets enger werdende Pielachtal schlängelt sich die Mariazellerbahn bis Laubenbachmühle und hinein in die unvergleichliche Bergstrecke des Naturparks Ötscher-Tormäuer. Es folgt der 2.368 Meter lange Gösingtunnel und danach, auf 892 Metern Höhe, der Ötscher mit seiner Schokoladenseite, dem wildzerklüfteten Rauen Kamm. Von nun an geht’s die steilen Felswände entlang hinab zur nächsten Haltestelle: Wienerbruck. Direkt hier liegt die Ötscher-Basis, das 2015 errichtete Naturparkzentrum – Informationsstelle und Ausgangspunkt für viele geführte oder individuelle Wanderungen im Naturpark Ötscher-Tormäuer.

Ferner bietet das Zentrum mit dem Genießerbahnhof ideale Schlafmöglichkeiten samt Bio-Frühstück mit frischen Eiern und Schaffrischkäse von Bauern in der Umgebung. Frisch gestärkt lässt sich so eine letzte Runde durch die nachhaltig beeindruckende Naturlandschaft des Ötscher drehen, bevor es mit der Mariazellerbahn retour nach St. Pölten und weiter nach Wien geht. Wer lieber mit dem Fahrrad zurück möchte, kann mit der Bahn weiter nach Mariazell und von dort den Traisentalradweg in Richtung Donau entlangtreten. Sollte es unterwegs zu technischen oder physischen Gebrechen kommen, dreht der Radtramper-Bus seine Runden und ist froh, Drahtesel mitnehmen zu dürfen.

Tipp: Die Wilde Wunder Card bietet zahlreiche Vergünstigungen im Mostviertel, damit der Urlaub mit den Öffis noch entspannter wird. Bei der Mariazellerbahn und den Bussen spart man sich etwa 50% bei einem Ticketkauf oder bekommt freien Eintritt bei über 55 Attraktionen und Programmen.

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