Liebesg'schichten aus dem Wienerwald

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Gemeinsam durch das winterliche Helenental stapfen, um tags darauf das kaiserliche Baden zu erobern. So entspannt urlaubt es sich nur in einer der „Great Spa Towns of Europe“.

Das Helenental an sich ist ja eine riesengroße Liebesgeschichte. Warum also nicht den Herzensmenschen einpacken und zwischen kuscheligen Wellnesstagen oder romantischen Winterwanderungen die Seele im Gleichklang baumeln lassen? Denn ganz ehrlich: Diese Paartherapie der romantischen Art haben wir doch alle wieder dringend notwendig, oder?

Reise-Hinweise

  • Empfohlener Reisezeitraum: ganzjährig
  • Besonders geeignet für: Winterwandernde, Paare, Wellness-Lieblinge, Genießer:innen, Naturliebhaber:innen
  • Wissenswertes: Die Etappe 1 des G’schichten aus dem Wienerwald-Wanderwegs ist 18,35 km lang. Infotafeln entführen in die Zeit Kaiser Rudolfs. Fünfeinhalb Stunden sollte man für den Marsch einplanen.
  • Öffentliche Anreise: Vom Wiener Hauptbahnhof gehen regelmäßig Regionalzüge zum Bahnhof Baden. Ab hier fährt der Regionalbus 308 direkt zum Startpunkt der Wanderung, der Haltestelle „Strandbad“. Endpunkt der Wanderung ist in Alland die Haltestelle „Hauptplatz (Mitte)“. Hier fährt ebenfalls der Regionalbus 308.

Hand in Hand durchs Winterwunderland

Zwischen angezuckerten Bäumen im Biosphärenpark Wienerwald wartet eine der größten Liebesgeschichten des Landes drauf, Schritt für Schritt entdeckt zu werden. Kronprinz Rudolf und Mary Vetsera verabredeten sich hier im Helenental zum allerletzten Mal. Die tragische Geschichte der beiden erzählen zahlreiche Infotafeln am neu gestalteten G’schichten aus dem Wienerwald-Wanderweg. Winterlich romantisch entführt die 1. Etappe ab Baden tief ins Helenental bis rüber nach Alland. Gleich zu Beginn der Wanderung lädt die Burgruine Rauheneck mit ihrem dreieckigen Turm auf einen Ausblick der Superlative ein. Wer beim Aufstieg Angst vor dem angeblichen Burggespenst bekommt, kuschelt sich einfach ganz fest an seine Begleitung. Vom 25 Meter hohen Turm aus sieht man mit etwas Glück sogar bis zur Krainerhütte. Das 4* Hotel liegt in absolut idyllischer Lage mitten auf der Strecke. Da verführt allein schon der Spa-Bereich zum Bleiben. Warum also nicht auf halbem Weg für eine Nacht einchecken?

Wer weiter auf den Spuren Rudolfs und seiner Mary wandert, kommt dem großen Finale immer näher: Das Karmel Mayerling erzählt im grandiosen Ambiente die Geschichte der beiden an den Originalschauplätzen. Da sind Gänsehaut und Herzschmerz garantiert, bevor man einen kurzen Spaziergang später Alland erreicht. Vom Hauptplatz gelangt man mit dem Regionalbus 308 gemütlich zurück nach Baden – oder man bleibt. Und lässt in den geräumigen Appartements im Waldhof Grasel den Tag ausklingen.

Kaiserliche Zeit zu zweit

Die Kaiserstadt Baden wurde nicht umsonst zum neuen UNESCO Welterbe auserkoren. Und dann auch noch mit dem Titel „Great Spa Towns of Europe“. Das klingt nicht nur wahnsinnig gut – es tut sogar noch viel besser. Ein Tag in der Römertherme unter dem größten freihängenden Glasdach Europas und die Welt ist wieder in Ordnung. Wer die Seele noch ein bisschen mehr streicheln möchte, der lässt sich von Herwig Gasser mit Süßen vom Feinsten verwöhnen. Direkt im Kaiserhaus Baden kredenzt der Patissier unter anderem – Sie erraten es vielleicht schon – herrlichen Kaiserschmarren. Anschließend lädt das Beethovenhaus Baden auf einen Abstecher ein, denn auch Ludwig van ließ sich im Helenental gerne küssen. Jedoch bevorzugt von der Muse.

Weil so viel Kunst und Kultur hungrig machen, empfehlen wir eine stilgerechte Einkehr im Gasthof Martinek. Regionales und Saisonales kommt hier auf die Teller – hochstilisiert zu unvergleichlichen Gerichten, die vor Liebe und Frische strotzen. Da bleibt man gern länger und bucht am besten direkt noch eine Nacht in der Kaiserstadt.

Denn dann kann man am nächsten Tag noch ein „Must-See“ der Region entdecken. Die Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz sagt nämlich nicht umsonst von sich, seit 1133 eine Oase der Kraft zu sein. Kräfte zum Mitnehmen warten auch im bestens sortieren Klosterladen. Vor Ort getankt werden sie in der Klostertaverne, am allerallerköstlichsten in Form einer Klostercremeschnitte (absolute Empfehlung!).