Archäologie im Waldviertel

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Im hohen Norden Niederösterreichs sind die Archäologen auf einige der bedeutendsten Fundstellen Österreichs gestoßen.

Vor allem die Flüsse des Waldviertels zogen die Menschen seit jeher an – um hier zu lagern wie vor 70.000 Jahren die Neandertaler an der Krems oder um ein Herrschaftszentrum aufzubauen wie im Frühmittelalter am Kamp.

Das Waldviertel gilt seit jeher als kühl, spärlich besiedelt und geheimnisvoll. Trotz dieses Rufs finden sich in der Region einige der bedeutendsten archäologischen Fundstellen Österreichs. So stammen aus der Gudenushöhle im Kremstal, in der bereits vor rund 70.000 Jahren Neandertaler wohnten, einige der ältesten Steinartefakte unseres Landes. Der Osten des Waldviertels, besonders das Horner Becken und das Kamptal, sind seit Jahrzehnten Hotspots der archäologischen Forschung. In Kamegg am Kamp konnte eine jungsteinzeitliche Kultanlage freigelegt werden (ca. 4500 v. Chr.), während wenige Kilometer südlich in Thunau ein bedeutendes frühmittelalterliches Herrschaftszentrum mit befestigter Oberstadt und ausgedehnter Talsiedlung entdeckt wurde (8. bis 10. Jh. n. Chr.).