Wehrkirchendokumentation Edlitz
Kirche, Museum
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Die gemeinsame Vergangenheit der Buckligen Welt neu aufbereitet
Die Bucklige Welt als geschlossene Wehrkirchenlandschaft ist beinahe einzigartig in Europa. So ein großes Netz an gut erhaltenen Wehrkirchen gibt es sonst nur in ganz wenigen Landschaften – wie Siebenbürgen, Krain oder Frankreich – und diese Kirchen erzählen heute die spannende Geschichte der Region. Eigentlich nur erhalten, weil die Region zu arm war, um nach dem Ende der Belagerungen die Kirchen modernisieren zu lassen, bieten die Kirchen heute einen großen kulturellen Schatz, der den eigenen Bewohnern oft gar nicht mehr bewusst ist.
Lebensrettende Zuflucht
Standhafte Burgen galten normalerweise als erste Wahl bei der Suche nach Schutz, allerdings waren die Burgen eher rar gesiedelt. Kirchen dagegen gab es in jeder Ortschaft und boten außerdem dicke (und vor allem unbrennbare) Steinmauern als Abwehr und viel Platz. Ein großzügiges Platzangebot war wichtig, denn es suchten sich nicht nur die Menschen Zuflucht vor den Angriffen, sondern es wurde auch das Vieh sowie Getreide und Vorräte hier versteckt. Dies diente einerseits natürlich der eigenen Versorgung, andererseits aber auch der Aushungerung der Feinde. In der Wehrkirche Lichtenegg baute man sogar einen eigenen Backofen.
Wehrhafte Elemente
Was heute noch als Überreste an den Kirchenmauern prangt, war damals lebensnotwendig. Schießscharten, an denen mit Pfeil, Bogen und Wurfsteinen geschossen wurden und Gusserker, an denen Pech und heißes Wasser auf die Feinde gegossen wurde, sicherten das Überleben der Gemeindemitglieder. Heute sind in den damals ausgebauten Wehrobergeschossen oft eine große Anzahl an Fledermäusen beheimatet.
Die Wehrkirchendokumentation zeigt, auf erst kürzlich modernisierte Art und Weise, welche überaus wichtige Bedeutung die Kirchen für die Menschen hatten und wo geheimnisvolle Wehrgänge und die spannendsten Wehrelemente auch heute noch live zu entdecken sind.
Öffentliche Anreise
Von Wien oder Graz kommend bis zum Hauptbahnhof Wr. Neustadt. Von dort mit der Aspangbahn bis zum Bahnhof Edlitz-Grimmenstein, weiter mit dem Regionalbus bis zur Station Edlitz/Ortsmitte. Die Wehrkirchendokumentation befindet sich ca. 100 m entfernt.