Waldviertler Graumohn - das Gold des Nordens

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Kleine Körner, starke Heilkraft, großer Geschmack: Berauschende Inhaltsstoffe hat unser Graumohn keine mehr, eine wahre Versuchung ist der dennoch.

Egal ob süß oder pikant, die kleinen schwarzen Samen schmecken hervorragend und haben schon allein deswegen Suchtpotenzial. Das im Milchsaft des Mohns enthaltene einschläfernde und suchterzeugende Opium-Alkaloid Morphin wurde in unseren Breiten längst aus dem Speisemohn heraus gezüchtet. Gesundheitliche Bedenken beim Verzehr von Mohn sind daher mittlerweile unbegründet. Ganz im Gegenteil hat Mohn als Heilpflanze schmerzstillende und beruhigende Wirkung.

Mohn zählt zu den ältesten europäischen Kulturpflanzen und steht bis heute als Speise- und Zierpflanze hoch im Kurs. Nicht umsonst wurde er 1943 sogar an der Londoner Börse notiert. Seine Wurzeln gehen aber weiter zurück, bis ins 13. Jahrhundert – wie eine Schrift über den Mohnanbau im Waldviertel in der Bibliothek des Stifts Zwettl bezeugt. Auch wenn der Mohn seine wirtschaftliche Bedeutung nach dem Krieg verlor hat, heute ist er wieder auf Erfolgskurs. Zwischen Juni und Mitte Juli wird angebaut. Von Anfang bis Mitte Juli verwandeln sich die Felder in ein weiß-lila-rotes Blütenmeer. Besonders große Chancen das Naturspektakel mitzuerleben hat man im Waldviertel, dem österreichweiten Hauptanbaugebiet des Mohns. Kein Wunder, dass sich insbesondere der Graumohn im schönen Waldviertel heimisch fühlt. Sandiger Boden, viele Sonnentage und kühle Nächte, wer würde hier nicht gerne den Sommer verbringen.

Das blaue Wunder erleben…

Ob Weiß-, Blau- oder Graumohn – alle drei sind wahre Wunderkörner. Aber keine Angst, wir sind nicht geizig und teilen das Geheimnis unserer Wunderwaffe gerne. Weltweit sind über 100 Mohnarten bekannt. Aufgrund der riesigen Anzahl von 3.000 Samenkörnern pro Kapsel gelten sie als Symbol der Fruchtbarkeit, des Glücks und Reichtums. Der Graumohn ist DIE Waldviertler Spezialität. Sein Geschmack ist zart und mild und schmeckt vor allem dem süßen Gaumen. Zum größten Teil wird er händisch geerntet, da sich bei der Reife die Kronen öffnen und der Mohn somit leicht ausgeschüttet werden kann. Der offenen Krone verdankt er auch seinen Beinamen „sehender Mohn“.

Mit Mohn-Schnullern wurden vor gar nicht so langer Zeit noch Babys in Österreich ruhig gestellt. Im sogenannten „Mohnzutz“ kam der Blaumohn zum Einsatz. Weil bei der Reife die Kapsel nicht aufspringt, wird er auch „blinder Mohn“ genannt. Es scheint fast so, als würde der Blaumohn seine Kapsel verschließen, um Kräfte zu sparen für seinen starken würzigen Geschmack. Der Nussige der drei Sorten ist der Weißmohn. Besonders beliebt ist dieser in Indien. In der indischen Küche wird gemahlener weißer Mohn wie Mehl verarbeitet und dient als Bindemittel für Currys und Saucen.

Ein Fest für den Mohn

Beim Mohn.Genuss.Herbst im Mohndorf Armschlag, der traditionell am 3. Sonntag im September gefeiert wird, gibt es an den liebevoll dekorierten Kirtagsstandln Mohn in allen Variationen: Graumohn und Weißmohn, Mohnkapseln, Mohnmehlspeisen, Mohnbrände und -liköre, Mohnschokolade, Mohnmarmelade, Mohnölpesto und auch Musik und Brauchtum kommen nicht zu kurz.

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