Geisterstunde hinter Schlossmauern

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Nichts für schwache Nerven: Diese Hexen, Geister oder mystischen Gestalten treiben in Niederösterreich angeblich ihr Unwesen.

Von Experten auf dem Gebiet der paranormalen Aktivitäten wird Niederösterreich als einer der Top-Hotspots Österreichs eingestuft. Und spätestens seit X-Faktor oder Akte X sind paranormale Phänomene in aller Munde. Was sich wirklich in der Vergangenheit zugetragen hat, lässt sich in den meisten Fällen nur erahnen. Die gespenstischsten Orte wurden uns aber „zugeflüstert“.

Das kleine Schlossgespenst: Schloss Ruegers

Zahlreiche Geschichten ranken sich um das Barockschloss im Grenzgebiet zwischen Wein- und Walviertel. Sigmund Graf von Hardegg, welcher 1568 die verfallene Ruine neu aufgebaut hat, soll noch heute als Geist umherstreifen. Es gibt angeblich ein Zimmer im Schloss, das regelmäßig von der ruhelosen Seele heimgesucht wird und ein Bett, das jeden Morgen völlig zerwühlt aufgefunden wird.

Das Hundefräulein treibt ihr Unwesen: Renaissanceschloss Schallaburg

Zahlreiche Legenden und Erzählungen ranken sich um die Schallaburg. Ein besonders unheimlicher Ort, soll das „Gerichtsstöckl“ sein. Verurteilte, die auf die Vollstreckung ihres Todesurteils warteten, sollen hier eingeschlossen gewesen sein und ihre Seelen sollen heute noch herumspuken. Die wohl bekannteste Sage erzählt aber von zwei Brüdern, die sich gegenseitig so sehr hassten, dass der eine den anderen im Zweikampf erschlug. Als Strafe für seine Schandtat brachte seine Frau kurze Zeit später ein Mädchen mit Hundekopf zur Welt. Sie wurde zeitlebens an silbernen Ketten in den unterirdischen Gängen des Schlosses eingesperrt. Die Seele der jungen Frau findet bis heute keine Ruhe und zeigt sich häufig um tragische Ereignisse anzukündigen. Eine der Büsten im Arkadenhof stellt übrigens das Hundefräulein dar.

Die weiße Frau: Ruine Hinterhaus

Der Geist der verstorbenen Adelheid, Frau von Heinrich dem Eisernen, treibt angeblich jedes Jahr zum Todestag ihres Mannes ihr Unwesen auf der Ruine Hinterhaus. Dieser heiratete kurz nachdem sie verstorben war wieder, obwohl man früher eigentlich ein Trauerjahr einhalten musste. Bald darauf verstarb auch er auf mysteriöse Art. Viele sahen dies als Strafe für sein sündiges Verhalten. Diejenigen, die den Geist zu Gesicht bekommen haben, berichten von einer Frau im schneeweißen Leichengewand, die mit der Totenhand winkt und jammert.

Gespenstisch hohe Auflagen: Burg Rauheneck

Die Burg Rauheneck wurde im 12. Jhdt. erbaut, der hohe Burgfried aber wurde erst viel später von Herrn Turso errichtet. Im Jahre 1477 wurde die Burg von ungarischen Heeren zerstört. Noch heute soll der Geist vom alten Turso auf dem Gelände herumspuken. Der Sage nach soll der Geist erst dann zur Ruhe kommen, wenn auf dem Turm eine Föhre gewachsen ist, aus deren Holz eine Wiege gezimmert werden kann, in der ein Sonntagskind geschaukelt wird, das zum Priester geweiht wird. Und auch in der benachbarten Burg Rauhenstein soll es laut "Ghosthunters" angeblich des Öfteren zu paranormalen Aktivitäten gekommen sein.

Der Geistermönch im Spiegel: Burg Plankenstein

In der ehemaligen Burgkapelle der Höhenburg stürzte im Mittelalter ein Novize in eine Gruft, die danach versehentlich geschlossen wurde und woraufhin der junge Mönch darin sein Leben ließ. Etwa 500 Jahre später hat man bei Umbauarbeiten sein Skelett gefunden und bestattet. Doch sein Geist kommt bis heute nicht zur Ruhe und treibt als Schatten sein Unwesen. Er zeigt sich unter anderem in herumstehenden Spiegeln und versucht mittels Lichtzeichen zu signalisieren, wo sich sein finsteres Grab befindet.

Schaurig schöne Geistertouren

Bei einem geführten Abendspaziergung durch die Stadt Baden entdeckt man mit Fremdenführerin Christine Triebnig-Löffler und Bestsellerautorin und Österreichs erste "Spukologin" Gabriele Hasmann die gruseligsten Ecken der Stadt. Im Schummerlicht werden tragische und unheimliche Geschichten aus längst vergangenen Zeiten erzählt. Das Übersinnliche übt eine besondere Faszination auf uns Menschen aus. Und genau vor diesem Hintergrund ist auch das mittlerweile bewährte Mystery Dinner entstanden, ein kulinarisches Geistertheater, das auch in Niederösterreich schaurig-schöne Geschichten parat hält. 

Bei der Geistertour durch das Schloss Greillenstein im Waldviertel entdeckt man Mystisches, das sich den Besuchern sonst nur selten offenbart. Die Geschichten, die dabei über das Schloss und seine Bewohner erzählt werden, haben sich in der Vergangenheit wirklich zugetragen. Vor der Ahnengalerie erfährt man Unheimliches über das Leben und die Taten der Familienmitglieder.

Graf Stiebar, ein früherer Bewohner von Schloss Artstetten, ist schon ziemlich vergesslich und verliert bei seinen nächtlichen Rundgängen durch das Museum und den Park den einen oder anderen Knochen! Wer diese Knochen findet, darf sein Kostüm, das zu Beginn ausgegeben wird, mit nach Hause nehmen… Die beliebte Kinder-Nacht für Volksschulkinder auf Schloss Artstetten ist auch für Erwachsene empehlenswert - für die gibt es nämlich in der Zwischenzeit eine kurzweilige Museumsführung. Unbedingt Taschenlampe mitnehmen!

Und für alle die sich jetzt noch nicht genug gegruselt haben, haben wir einen Buchtipp parat: Spuk in Niederösterreich: Mysteriöse Orte und Begegnungen.