Wachauer Göttin

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Die Venus von Willendorf ist Österreichs bekanntester archäologischer Fund.

27.500 v. Chr. meißelte ein Künstler in Willendorf an der Donau aus einem Stück Kalkstein eine kleine, sehr rundliche Frauenstatuette, die mit ein Grund dafür ist, dass die Wachau heute zu den ältesten Kulturlandschaften Österreichs zählt.

Die Dame gehört ganz gewiss nicht zu den jungen, schlanken und langbeinigen Geschöpfen, die man heutzutage auf Misswahlen sieht. „Venus von Willendorf“ heißt die 11 cm große Frauenstatuette, die vor rund 29.500 Jahren aus Kalkstein gemeißelt wurde und uns heute noch mit ihren üppigen Proportionen entzückt. Wieder ans Tageslicht gebracht wurde sie 1908 in Willendorf in der Wachau bei Bauarbeiten der Donauuferbahn. Zu besichtigen ist die Venus heute im Naturhistorischen Museum in Wien. In Willendorf selbst sind im Venusium weitere urzeitliche Fundstücke und eine Dokumentation über den Fund der Venus zu sehen.

UNESCO-Weltkulturerbe Wachau

Aber: Als was diente die Venus? Als Fruchtbarkeitssymbol, als Abbild einer Göttin oder gar ein urzeitliches Erotikum? Die Archäologen sind sich nicht sicher. Sicher war sich hingegen die UNESCO, die die Wachau im Jahr 2000 zum Weltkulturerbe erhob und damit nicht nur den unbekannten Bildhauer der Willendorfer Venus würdigte, sondern eine ganze Kulturlandschaft, in der seit Tausenden von Jahren der Mensch schöpferisch tätig ist.